Veterinäramt kontrolliert Lebensmitteltransporte

Einer gründlichen Reinigung musste ein Kühltransporter unterzogen werden, der in Radevormwald wegen seines schlechten hygienischen Zustandes aufgefallen war.

Bäckereiwagen mit schimmelnder Inneneinrichtung aus dem Verkehr gezogen

Oberbergischer Kreis. 21 Lebensmitteltransporte kontrollierte das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Oberbergischen Kreises am heutigen Donnerstag. Während die Kreispolizei die Lastwagen an zwei Kontrollpunkten in Gummersbach-Derschlag und in Radevormwald-Herbeck stoppte, nahmen Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure die Ladung unter die Lupe. Bei der dreistündigen Kontrolle fielen die meisten Transporte positiv auf, es gab lediglich vier Beanstandungen.

Dr. Stefan Kohler, stellvertretender Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, kontrolliert frisch geschlachtete Hähnchen. (Foto: OBK)
Dr. Stefan Kohler, stellvertretender Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, kontrolliert frisch geschlachtete Hähnchen.
(Foto: OBK)

Mit einem „dicken Bußgeld“ muss laut Dr. Stefan Kohler, stellvertretender Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Oberbergischen Kreises, ein Bäckereibetrieb aus dem Kreis Olpe rechnen. In Derschlag zogen die Kontrolleure einen Bäckereiwagen aus dem Verkehr, der mit schimmelnder Inneneinrichtung unterwegs war. „Auf den verfaulten Holzregalen wurden alte Brötchen und Teilchen transportiert, die nun nicht mehr zu Paniermehl weiterverarbeitet werden dürfen, sondern vernichtet werden müssen“, berichtete Dr. Kohler. Zudem habe er Hinweise auf Kakerlaken in dem Wagen gefunden. Außerdem beanstandete die Polizei die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges. Bevor der Bäckerwagen wieder Brot transportieren darf, muss er gründlich überholt und der zuständigen Kreisverwaltung in Olpe vorgestellt werden.

Ebenfalls einer gründlichen Reinigung muss ein Kühltransporter unterzogen werden, der in Radevormwald wegen seines schlechten hygienischen Zustandes aufgefallen war. „Die Lebensmittel, die in dem Wagen transportiert wurden, waren verpackt und durfte noch ausgeliefert werden“, berichtete Dr. Kohler.

 Dr. Kohler und Lebensmittelkontrolleur Bernd Stangier nehmen den Transporter der Oberbergischen Tafel unter die Lupe und sind zufrieden. (Foto: OBK)
Dr. Kohler und Lebensmittelkontrolleur Bernd Stangier nehmen den Transporter der Oberbergischen Tafel unter die Lupe und sind zufrieden.
(Foto: OBK)

Am Kontrollpunkt in Derschlag entdeckten die Kontrolleure zweimal unzureichend gekühlten Salat. Neben Feinkostsalat war das Blattgemüse in einem Lkw einer Schnellrestaurantkette ein paar Grad zu warm gelagert. „Noch ist der Salat einwandfrei, er muss allerdings zügig verbraucht werden, da er durch die zu warme Lagerung nicht mehr lange haltbar ist“, erklärte Dr. Kohler dem Fahrer. Eine entsprechende Information gaben die Kontrolleure gleich telefonisch an die Lebensmittelüberwacher in Lüdenscheid weiter, wo der Salat in einem Schnellrestaurant erwartet wurde.

Die Kontrolleure überprüfen die Temperaturanzeigen des Lkw. Sie haben Salat gefunden, der nicht ausreichend gekühlt war. (Foto: OBK)
Die Kontrolleure überprüfen die Temperaturanzeigen des Lkw. Sie haben Salat gefunden, der nicht ausreichend gekühlt war.
(Foto: OBK)

Vorbildliche Hygiene und einwandfreie Temperaturen fanden Dr. Kohler und Lebensmittelkontrolleur Bernd Stangier beispielsweise in einem Kühltransporter, der mit Pommes Frittes und Schnitzeln unterwegs war. Das Thermometer packten die Kontrolleure bei der nächsten Kontrolle, eine Ladung Hähnchen für den privaten Gebrauch, gar nicht erst aus. Einen prüfenden Blick warf Dr. Kohler dennoch auf die Fracht, bevor er eine gute Fahrt wünschte.

„Wir haben mit fünf Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten ausschließlich Lebensmitteltransporte kontrolliert, Tiertransporte waren nicht unterwegs“, sagte Kreisveterinär Dr. Bertram Röttger. „Wir waren erfreulicherweise in den meisten Fällen mit der Hygiene sowie der Lagerung und Temperatur der Lebensmittel zufrieden“, so sein positives Fazit. Künftig werde das Veterinäramt zweimal im Jahr Lebensmittel- und Tiertransporte kontrollieren, kündigte Dr. Röttger an.

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