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Leserbrief: Von einem ALer der auszog in Radevormwald Grüner zu werden

Felix Staratschek kann das Verhalten des Ortsverband der Grünen in Radevormwald nicht verstehen, ein Mitglied abzulehnen, weil es Mitglied der Alternativen Liste ist.

Was ist los in Radevormwald? Gibt es hier einen Virus, der Politiker und politische Vereinigungen befällt, dass die nur noch chaotische Politik machen?



CDU, SPD und FDP haben uns das Life Ness- Desaster eingebrockt und die Stadtwerke zu 49,9% an das RWE verhökert (55% Gesellschafteranteil sind für Entscheidungen nötig - das RWE kann alles blockieren!).



Bei der UWG ist es schwer zu sagen, weil die zu uneinheitlich abstimmen und die Kunst beherrschen nach links zu Sprechen und Rechts abzustimmen (links und rechts sind hier nicht politisch gemeint, sondern als antagonistische Standpunkte).



Einzig bei der AL lässt sich das nicht nachweisen, wird die doch eh immer von den anderen Überstimmt. Allerdings besteht ein ernst zu nehmender Verdacht, dass die ALer am wenigsten für das Chaosvirus anfällig sind, da rückblickend Radevormwald mit vielen AL- Vorschlägen deutlich besser gefahren wäre.



Die Linken sind noch zu kurz im Rat mit einer Person, um die zu bewerten, scheinen sich aber bisher nicht infiziert zu haben.



Kommt noch der rechte Rand hinzu. Die fangen gerade an wach zu werden, wie ein schlafender Vulkan und stellen unsinnige Anträge in unnötigen Sondersitzungen. Mit ihrem Antrag zur Schwächung der rechte einzelner demokratisch gewählter Ratsleute, deren Beteiligungsrechte an der Rader Politik zu den wenigen Lichtblicken hier gehört, haben die Pros schon ihre demokratiefeindliche Gesinnung bewiesen. Auch sonst haben die zu oft mit den Etablierten gestimmt (Life- Ness- Thema in Ausschuss verschoben, Ausschussgröße, die nicht die Ratsmehrheiten wiederspiegelt, höchste Geldforderungen aller Fraktionen an die Stadt, Lügen über Dr. Korsten im Wahlkampf (der macht so viele Fehler, dass man über den nun wirklich keine Lügen verbreiten muss)..... dass ist alles andere als vertrauenserweckend.



Aber nun kommt da eine neue Partei hinzu. Die Grünen formieren sich in Radevormwald. Angespornt von den bundesweiten Erfolgen wollen auch in Radevormwald Mitglieder der Grünen aktiver in Erscheinung treten. Wer jetzt denkt, die hätten die besten Kontakt zur AL, der irrt gewaltig. Grundsätzlich ist die AL für alle nicht extremistischen politischen Kräfte offen, die in Radevormwald nicht für den Stadtrat antreten. Die Alternative Liste ist Radevormwalds älteste unabhängige Wählergemeinschaft und zeichnet sich durch ihre ehrliche geradlinige Politik aus. Sie vertrat und vertritt auch die Themen im Stadtrat, die zur klassischen Programmatik der Grünen gehören.



Aber:



Obwohl es in Radevormwald einen neuen Kreis von Grünen geben soll, sieht man die nie bei der AL.Unsere Fraktionssitzungen stehen denen offen, sie könnten auch als sachkundiger Bürger oder deren Stellvertreter für Ausschüsse ernannt werden und dadurch auch an nicht öffentlichen Sitzungsabschnitten teilnehmen.



Aber lange Zeit gab es kein einziges Mitglied der Grünen bei der AL! Bei den Vorgesprächen zur Kommunalwahl waren zwar Grüne dabei. Weil die aber nicht durchsetzen konnten, dass die AL einen Wahlaufruf zugunsten der Grünen verfasst, haben die die Mitarbeit eingestellt. Ich habe mich als ÖDP- Mitglied in diesem Punkt enthalten, aber auch deutlich gemacht, dass ein Wahlerfolg der Grünen bestimmt nicht von der Empfehlung der AL abhängt. Ich habe für mich selber Wahlkampf gemacht als ÖDP- Kreistags- und Landratskandidat und habe die AL empfohlen. Ob die AL jemanden mehrheitlich empfiehlt, war mir egal. Aber die Grünen waren seit dem nie mehr bei der AL erschienen.



Plötzlich aber war es anders. Wenn die Grünen nicht zu uns kommen, gehe ich zu den Grünen, dachte ein AL- Mitglied. Es stellte einen Mitgliedantrag, der auch erst angenommen wurde. Aber dann kam das seltsame: Der grüne Ortsverband Radevormwald will kein Mitglied der AL in seinen Reihen. Es wurde der Mitgliedschaft widersprochen, außer, das Mitglied wechsele von der AL zu den Grünen!



Mir ist es unbegreiflich, wie man zu so kruden Gedanken kommen kann. Statt sich zu freuen, dass trotz meiner Kritik an den Grünen und trotz vieler Fehler der Grünen - von denen hier im Block in mehreren Beiträgen berichtet wird - hier einer dort gerne Mitglied werden will - was ich nicht verstehe aber in der AL auch nie diskutiert habe, weil wir innerhalb der AL überparteilich denken - tun die Grünen alles, um ein Mitglied loszuwerden und Kontakte zur AL zu vermeiden.



Nun haben die Grünen ein Mitglied weniger und sich haben sich bisher die Chance genommen, durch die Mitarbeit in der AL schon stärker in die Politik eingreifen zu können. Ob diese dann zur nächsten Wahl selber antreten ist doch eine andere Entscheidung.



Ich bin Mitglied der ÖDP. Zahlreiche ÖDP- Mitglieder sind auch in lokalen Wählergruppen aktiv, so dass es neben den 400 direkten ÖDP- Ratsleuten noch eine stattliche Zahl an aktiven gibt, die ihre vorbildliche Gesinnung über andere Gruppen so in angewandte Politik umsetzen. Auch gemeinsame Listen von ÖDP und Grünen gibt es in mehreren Orten, wo lokal trotz bundespolitischer Unterschiede das Gemeinsame überwiegt. Warum müssen da die Grünen in Radevormwald so ALergisch reagieren, wenn ein AL- Mitglied da mitmachen will, weil es die Erfolge der Grünen höher bewertet, als deren Fehler und hofft dass stärkere Grüne auch eine stärkere Politik durchsetzen können. Sicher, ich sehe das anders. Aber wir sind in der AL ja auch keine Einheitspartei, sondern eine Liste, die sich bei kommunalpolitischen Themen einer hohen Übereinstimmung erfreut. Wo über die Kommunalpolitik hinausgeht, kann es da große Unterschiede geben.



Hoffentlich ist das Verhalten der Grünen nur eine Spätfolge einer außergewöhnlichen Winterdepression. Viel frische Luft im Sommer und ein erholsamer Urlaub könnten das Immunsystem der Grünen gegen den Chaosvirus stärken und die ALergie besiegen. Vielleicht nehmen die dann doch noch das AL- Mitglied auf und wünschen dann auch zu den Fraktionssitzungen eingeladen zu werden. Wenn die Grünen gute Politiker sind, verstehen diese den Kerninhalt dieses Briefes, schütteln mal den Kopf, lachen über ihr bisher unvernünftiges Verhalten und wenden sich der Realpolitik zu und den Chancen, die diese akut hier in Radevormwald haben. Die geündeste Sportart ist es doch, wenn man sich auch mal selber auf den Arm nehmen kann. Und besser als dieses Verhalten hier fortzusetzen, wäre mal ein Einsatz des Schädels beim Denken: Unser Kopf ist schließlich rund, damit Gedanken leichter die Richtung ändern können!



Was zur nächsten Kommunalwahl passiert, wird sich dann ein halbes Jahr vor der nächsten Wahl entscheiden. Aber warum müssen die Grünen, die sich doch selber als Vordenker einer besseren Demokratie und Bürgerbeteiligung verstehen so kritisch auf das BürgerInnenbündnis Alternative Liste reagieren, dass in Radevormwald schon eine lange Tradition hat.?



Sollten Mitglieder der Grünen und weitere Bürger Interesse an der Mitarbeit in der AL haben oder einzelne Anregungen haben, können die über die Homepage http://www.al-rade.de Kontakt aufnehmen.


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