Rudi fährt zum Grafweg
Vorher war er zu Besuch in Hückeswagen und fährt nun die schön ausgebaute Strecke in Richtung Rädereichen. "Was ist das?", denkt sich Rudi, "man kann ja gar nicht rechts abbiegen".
Dann erinnert sich Rudi an den Kreisverkehr, der sollte ja nach einer 65-jährigen Bauunterbrechung (oder so) nun endgültig eine Fahrbahndecke bekommen.
"Ah, das steht es ja, U3!" Also fährt Rudi kurz vor der Kreuzung eine total verdreckte Straße den Berg hinunter. Ihm kommt es nur komisch vor, das die Straße so schmal ist. Und dann steht er im Industriegebiet Mermbach in einer Sackgasse. Es geht nicht weiter!. Er kurbelt die Scheibe runter – vielmehr er lässt Kurbeln, da Rudi ja elektrische Fensterheber hat. Ein gestresste Frau gestikuliert ratlos zu ihm rüber. Also fährt man den gleichen Weg radelos, vielmehr ratlos zurück. "Da kommen schon die nächsten Irregeleiteten, denkt sich Rudi.
Wieder an der Kreuzung: Eine genervte Polizistin beantwortet Fragen, während das analoge Funkgerät - neben Albanien ist ja Deutschland bekanntlich das einzige Land, was noch analoge Funkgeräte hat – laut plärrt. "Das Umleitungsschild U3 ist doch noch für Anlieger des Gewerbegebietes, steht doch überall groß dran. Rudi wagt es nicht ob der resolut auftretenden Polizeigewalt zu widersprechen, denn er hat kein Schild gesehen. Und tatsächlich, als er nach vorne blickt, steht da ein großes Umleitungsschild, dem er dann folgt.
Bei McDonalds biegt er rechts ab, dabei denkt er noch drüber nach, wie die Leute wohl die Kreuzung genannt haben, als es den US-amerikanischen Hähnchenbrater noch nicht gab. Kaiserstraße, Uelfe-Wuppertalstraße, mein Gott – unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2004 und Rudi ist immer noch nicht am Grafweg!
(Eingesandt von einem genervten Leser;-)
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