Schwerpunkte christdemokratischer Kommunalpolitik für die kommenden Jahre
Finanzen, Bildung, Infrastruktur, Wülfing, Tourismus, Innenstadt, Gewerbe - in allen Bereichen ist angesichts knapper Kassen Ideenreichtum gefragt.
Die Schwerpunkte christdemokratischer Kommunalpolitik in der nächsten Legislaturperiode sieht CDU-Fraktionsvorsitzender Horst Enneper (Foto) neben der Finanzfrage eindeutig im Bereich Bildung, Schule und Kultur. "Die öffentlichen Schulgebäude müssen teilweise von Grund auf saniert werden, alles andere ist Flickschusterei."
Sorgen macht man sich bei der CDU auch um die vorhandene Infrastruktur, etwa den einwandfreien Zustand der Straßen, die für ein funktionierende Vermarktung des Wirtschaftstandortes Radevormwald dringend gebraucht werden. "Die schnelle Erreichbarkeit der Autobahn muss gewährleistet sein." Bezüglich des Kreisverkehrs Rädereichen zeigte Enneper sich erleichtert, das dieser nun endlich gebaut werden soll. Auch müsse man nun den 2. Bauabschnitt des Industriegebiets systematisch belegen.
Sein Bedauern drückte der Fraktionsvorsitzende darüber aus, dass nun die Erhaltung der Wülfing-Fabrik nochmals 100.000 Euro teurer wird und auch die Sanierung der Wupperbrücke doppelt so viele Kosten verursacht, wie geplant. "Im Dachbereich ist der Hausschwamm drin. Das wurde bei einer vorhergehenden Untersuchung nicht festgestellt." Trotzdem ist man bei der CDU bezüglich der Zukunft von Wülfing zuversichtlich. Wenn erst einmal die Maßnahme fertiggestellt sei, habe man eine ganz andere Grundlage für die Vermietung oder den Verkauf der Räumlichkeiten.
Der Ruf Radevormwalds, eine Sportstadt zu sein, kam in der Vergangenheit nicht von ungefähr. Landessportschule, das große Radrennen aber auch Athleten wie Heidemarie Ecker-Rosendahl trugen maßgeblich dazu bei. "Dieses Image muss hochgehalten werden", so Enneper über die Zukunft des Sports.
Und für den Tourismus wünscht er sich vor allem die Zuganbindung der Wupperorte. Auf die Frage, wie realistisch denn die Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs ist, sagte Horst Enneper: "Der Verein Wupperschiene arbeitet hart daran, außerdem hatten die mit dem Erdrutsch am Bahndamm wirklich Pech, aber man will 2005 soweit sein."
Besorgt zeigte sich der Fraktionschef über eine mögliche völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten. Das hätte einen weiteren Verlust von Kunden zur Folge, die im Innenstadtbereich einkaufen, da die Zugkraft der großen Geschäfte auf der grünen Wiese oder in Großstädten weiter erhört wird.
Im Herz von Radevormwald wollte man eigentlich schon lange den Schlossmacherplatz saniert haben, der dann attraktiver für den Besucher erscheinen würde. "Gleiche Öffnungszeiten und mehr Events wären auch ein Mittel, um Leute in die Stadt zu holen. Aber da müssen die Stadt, die Unternehmen und die Vereine zusammenarbeiten, das kann man nicht einfach so verordnen."
Bei der Gewerbesteuer habe man zwar in diesem Jahr eine Mehreinnahme von 2 Millionen Euro zu verzeichnen, aber das bedeute lediglich, die Reduzierung des Schuldenstands. Dankbar ist man bei der CDU auch über die Bürgerstiftung und Sport- und Sozialstiftung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen, ohne die so mancher Verein in arge Nöte gekommen wäre. Voraussetzung ist natürlich auch, das langfristig die Selbstständigkeit des Geldinstituts erhalten bleiben muss.
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