Eine Stadt kämpft für ihr Krankenhaus

Große Unterstützung für Radevormwalder Aktionsbündnis „Pro Geriatrie"

Große Unterstützung für Radevormwalder Aktionsbündnis „Pro Geriatrie" Eine Stadt kämpft für ihr Krankenhaus Als Kompetenzträger in der Betreuung älterer Menschen machen sich die Johanniter-Einrichtungen in Radevormwald seit Jahren für eine verzahnte Versorgungsstruktur stark. Erfolgreich: Das „Lokale Netzwerk mit sozialer Kompetenz" gilt unter Experten als vorbildlich. Nur eines fehlt in dem zukunftsorientieren Modell: Eine Fachabteilung für Alterserkrankungen am örtlichen Krankenhaus (Geriatrie).

Nachdem ein entsprechender Antrag aus 2002 vom NRW-Gesundheitsministerium bis dato nicht bewilligt wurde, gründeten die Einrichtungen gemeinsam mit Politik und Stadt das Aktionsbündnis „Pro Geriatrie". Ziel des Aktionsbündnisses ist die zeitnahe Einrichtung einer geriatrischen Fachabteilung am Radevormwalder Krankenhaus. Nicht zuletzt aufgrund der demografischen Struktur des Oberbergischen Kreises ist eine solche Abteilung längst überfällig. Trotzdem blockiert das NRW-Gesundheitsministerium die Umschichtung vorhandener Betten.

„Dabei könnte das Ministerium von unseren Erkenntnissen profitieren", betonte Peter Steffens, Geschäftsführer und Sprecher der Johanniter-Einrichtungen in Radevormwald. Denn die gewünschte Verzahnung altersmedizinischer Versorgung und Pflegeangeboten ist im „Lokalen Netzwerk mit sozialer Kompetenz" in der Kleinstadt bereits seit Jahren Realität. Lediglich die stationäre Versorgung von Alterserkrankungen fehlt in dieser zukunftsweisenden Vernetzung noch. Und wenn es nach dem Düsseldorfer Ministerium geht, werden kranke Senioren aus Radevormwald und Umgebung in nächster Zeit wohl nicht in den Genuss einer gut erreichbaren Geriatrie kommen. Das will man sich in Rade jedoch nicht gefallen lassen: Am Samstag rief das Aktionsbündnis „Pro Geriatrie" – unterstützt von Politik und der Johanniter Unfallhilfe – die Bevölkerung auf, den Entscheidern in der Landeshauptstadt für die Hinhaltetaktik die „Rote Karte" zu zeigen.

Mit Erfolg: Tausende unterschrieben schon vor Ort die Roten Karten, per Post flattern täglich neue in den Briefkasten von Johanniter-Geschäftsführer Peter Steffens. Unternehmer und Privatleute der Bergstadt zeigen Flagge und demonstrieren durch das Aufhängen etlicher roter Fahnen Solidarität mit dem Krankenhaus und organisieren spontan eigene Unterschriftenaktionen. „Die hohe Anteilnahme in der Bevölkerung ist für uns ein Zeichen, dass in Radevormwald und Umgebung ein existenzielles Versorgungsbedürfnis besteht", betont Steffens. Deshalb wollen der Johanniter-Geschäftsführer und seine Mitstreiter die Hoffnung auf eine zeitnahe Einrichtung der neuen Fachabteilung nicht aufgeben und planen weitere Aktionen. Das bleibt nicht unbemerkt: Inzwischen mehren sich in der Bevölkerung Stimmen, die sich ebenfalls aktiv für die Geriatrie stark machen. Neben Politik und Unternehmern wollen auch die örtlichen Schulen etwas für die Sicherung „ihres" Krankenhauses tun. Die Sorge um die Zukunft der Klinik treibt in Radevormwald inzwischen jeden um – egal ob jung oder alt.

http://www.pro-geriatrie.de

 

 

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