16 Monate mit Toter gelebt
Knapp 16 Monate „lebte“ ein 54-jähriger Wuppertaler im Haus mit seiner verstorbenen Ehefrau. Hinweise von Anwohnern über eine aus Wuppertal-Elberfeld, Bereich Dönberg vermisste Frau, veranlasste die Polizei bei ihren Ermittlungen am vergangenen Mittwoch dazu, den 54-jährigen Ehemann der angeblich Vermissten vorzuladen. Nach widersprüchlichen Angaben zum derzeitigen Aufenthalt seiner Frau, räumte der Mann schließlich ein, dass seine Ehefrau bereits im April 2004 verstorben sei. Aufgrund der „abgöttischen Liebe“ zu seiner Frau und einem Gefühl der Ausweglosigkeit im alkoholisiertem Zustand, habe er es absolut nicht fertig gebracht, sich von ihr zu trennen. Somit habe er mit der Toten also 16 Monate im Haus zusammen „gelebt“.
Mit dem Ehemann betraten Polizeibeamte das Haus im Wuppertaler Stadtteil Dönberg. Im Wohnzimmer, auf dem Fußboden zwischen Sofa und Tisch, fanden sie den bereits verwesten Leichnam der 53 Jahre alt gewordenen Ehefrau. Die bis heute Morgen andauernde gerichtsmedizinische Untersuchung führte zu dem Ergebnis, dass die Aufgefundene nicht durch Gewalteinwirkung ums Leben kam. Todesursächlich dürften körperliche Folgeschäden ihrer langjährigen Alkoholabhängigkeit gewesen sein. Der 54-Jährige befindet sich nunmehr in ärztlicher Behandlung, u.a. wird er vom sozial-psychologischen Dienst betreut.
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