AOK will Geschäftsstelle in Rade schliessen
Die Regionaldirektion der AOK Rheinland beabsichtigt, zum Jahresende 2005 die örtliche Niederlassung zu schließen.
Dagegen hat der Rat der Stadt Radevormwald in seiner Sitzung am 13.09.2005 eine Resolution folgenden Inhalts verabschiedet:
"Mit großem Bedauern hat der Rat der Stadt Radevormwald erfahren, dass die Regionaldirektion der AOK Rheinland beabsichtigt, zum Jahresende die örtliche Niederlassung zu schließen und fortan die bisherigen Leistungen im Zentrum Wipperfürth anzubieten. Begründet wird diese Maßnahme mit der notwendigen Bündelung der immer komplizierter werdenden Aufgabenerledigung in einem Leistungszentrum und der zentraleren Lage der Stadt Wipperfürth. Der mit einer solchen Schließung vor Ort verbundene Verlust an Dienstleistungen soll durch das Angebot von Hausbesuchen kompensiert werden.
- Der Rat der Stadt fordert mit dieser Resolution die Verantwortlichen der AOK Rheinland mit Nachdruck auf, diese Entscheidung aus den nachstehenden Gründen intensiv zu überdenken und rückgängig zu machen:
- Radevormwald ist die größte Stadt im Nordkreis und erhält daher einen der insgesamt 6 Hauptstützpunkte im Oberbergischen Kreis für die Erledigung der Aufgaben nach den Hartz IV-Gesetzen. Der hiervon betroffene Personenkreis ist verstärkt bei der AOK versichert und bedarf häufig zur Klärung anfallender Fragen einer persönlichen Beratung.
- Den sozial schwachen Hilfesuchenden steht in der Regel kein Fahrzeug zur Verfügung, so dass sie für „Pendel-Fahrten“ zwischen Radevormwald und einem Leistungszentrum in Wipperfürth auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen wären. Angesichts der geringen Taktzahlen der Busverbindungen und der großen Entfernungen führen solche Fahrten zu einem kaum vertretbaren Zeit- und Kostenaufwand.
- Angesichts dieses Umstandes ist damit zu rechnen, dass viele Hilfesuchenden eine andere Krankenkasse wählen, die ihren Service vor Ort anbietet. Das Angebot eines aus Sicht des Rates nicht akzeptablen und kaum realisierbaren Angebotes von Hausbesuchen ist nicht geeignet, den Verlust an Service vor Ort auszugleichen.
Die AOK hat aus Sicht des Rates gerade als „Krankenkasse der kleinen Leute“, die besonders hart von der schwierigen Wirtschaftslage betroffen sind, die soziale Verpflichtung, ihre Leistungen dort anzubieten, wo sie am ehesten benötigt werden – nämlich vor Ort !
Im Interesse einer bürgernahen und serviceorientierten Betreuung der Bürgerinnen und Bürger von Radevormwald fordert daher der Rat der Stadt die Beibehaltung der örtlichen Niederlassung der AOK.
Falls die AOK zu diesem Schritt nicht bereit ist, erwartet der Rat zumindest die Durchführung von regelmäßigen Sprechstunden der AOK für ihre Radevormwalder Mitglieder vor Ort.
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