Fußball und Handball gewannen nach dem 1. Weltkrieg zunehmend an Bedeutung, Arbeitersportvereine waren vor allem in Gummersbach und im Raum Hückeswagen und Radevormwald aktiv
Oberbergischer Kreis. Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, dem empfiehlt Landrat Hagen Jobi ein neues und bislang einzigartiges Buch über die „Oberbergische Sportgeschichte. Von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis ins Jahr 1945“. Rechtzeitig vor der Bescherung gibt der Oberbergische Kreis das mit historischen Fotos reich bebilderte Buch heraus. Der Gummersbacher Autor Maik Bubenzer, sein Verleger Ernst-Herbert Ullenboom, Benno Wendeler, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, Kreisarchivar Gerhard Pomykaj und Landrat Hagen Jobi stellten das Werk am heutigen Donnerstag der Öffentlichkeit vor.
„Der Oberbergische Kreis ist eine sportliche Region“, zitierte Jobi den ersten Satz aus Bubenzers Buch. „Weit über die Grenzen des Oberbergischen Kreises hinweg sind die Erfolge des VfL Gummersbach bekannt. Aber es gibt auch unglaublich viele andere Vereine, die im Oberbergischen Kreis sportlich aktiv sind“, sagte Jobi. Ihre ersten Gehversuche schildere der 31-jährige Autor. „Eine Gesamtschau über die Entwicklung des Sports im Oberbergischen Kreis hat es bislang nicht gegeben“, würdigte Jobi die Recherche, die Bubenzer neben seiner Tätigkeit als Lehrer an der Hauptschule in Wipperfürth leistete.
„Es gibt zwar viele Festschriften über die Geschichte einzelner Vereine aber keinen Gesamtüberblick“, ergänzte Kreisarchivar Gerhard Pomykaj. Es sei daher eine Pionierleistung von Maik Bubenzer, die Oberbergische Sportgeschichte in einem Buch zusammenzufassen. Das sei ihm bewusst gewesen, und habe ihn zu seiner Arbeit angespornt, berichtete Bubenzer. Auslöser für das Buch war jedoch ein Fund im Vereinsarchiv des Turn- und Sportvereins 1888 Dieringhausen. „In diesem Vereinsarchiv befinden sich unter anderem Dokumente zur nationalsozialistischen Zeit aus den Jahren 1938 bis 1944“, sagte Bubenzer. Darin war zum Beispiel die Beschlagnahme der Turnhalle in Dieringhausen durch die NS-Volkswohlfahrt nachzulesen.
So sei die Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 auch ein Schwerpunkt des Buches, sagte Kreisarchivar Pomykaj, der das Buch vorstellte. Zu Beginn schildere Bubenzer in seinem Erstlingswerk die Entstehung der oberbergischen Turnvereine und die Entwicklung des Turnens bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. „Fußball und Handball gewannen zunehmend an Bedeutung, Arbeitersportvereine waren vor allem in Gummersbach und im Raum Hückeswagen und Radevormwald aktiv“, so Pomykaj. Außerdem habe es mit „Eichenkreuz“ und „Deutscher Jugendkraft“ kirchliche Sportgruppen gegeben. Im zweiten Kapitel widme sich der Autor der Zeit bis 1933. Die einzelnen Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik und Turnen würden im dritten Kapitel vorgestellt. „Das Jahr 1933 brachte die große Wende, auch für den oberbergischen Sport.“ Die Arbeitersportvereine und die konfessionellen Sportgruppen seien verboten und aufgelöst worden, alle verbliebenen Sportvereine seien in den „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“ integriert worden.
„Ich wünsche mir, dass wir noch einen Band II machen, in dem die neuere Sportgeschichte nachzulesen ist“, sagte Verleger Ullenboom. Ihm habe die Arbeit an dem Buch viel Spaß gemacht, erst recht als früherer Leistungssportler.
„Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln, liegt uns heute schon mal Band I vor“, sagte Landrat Jobi. Die Kulturstiftung habe mit der Förderung in Höhe von 15.000 Euro wesentlich zur Realisierung des 170 Seiten starken Buches beigetragen, bedankte sich Jobi bei Kreissparkassen-Regionaldirektor Benno Wendeler und Mercedes Slex von der Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln.
Danke sagte Maik Bubenzer auch für die Unterstützung des Oberbergischen Kreises, von Kulturdezernent Werner Krüger, von Landrat Hagen Jobi und seinem Vorgänger Hans Leo Kausemann, von Kreisarchivar Gerhard Pomykaj, von vielen Vorständen und Einzelpersonen der Sportvereine in Oberberg, seinem Dieringhauser Heimatverein, dem Kreissportbund Oberberg, den Archivaren der oberbergischen Gemeinde- und Stadtarchive, den Mitarbeiterinnen im Archiv des Amtsgerichtes Gummersbach, Zeitzeugen, sowie seiner Familie und Freunden, die ihn während der Arbeit immer wieder angespornt hatten.
Die „Oberbergische Sportgeschichte. Von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis ins Jahr 1945“ von Maik Bubenzer ist im Gronenberg Verlag erschienen. Für 19,80 Euro ist das Buch, ISBN: 978-3-88265-264-2, ab Anfang kommender Woche in allen oberbergischen Buchhandlungen erhältlich.
(Foto:(li) Ernst-Herbert Ullenboom, Maik Bubenzer, Hagen Jobi und Benno Wendeler)
Zuletzt aktualisiert am: 20.12.2006. 2834 27.12.2024).
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