Rade räumte auf - und die Kids vom Lebenshilfe-Treff packten mit an!
Das Wetter hätte besser sein können und der Nieselregen hat sicher einige davon abgehalten, bei der Aktion -Rade räumt auf!- mitzumachen.
Aber die Kinder und Jugendlichen vom integrativen Samstags-Treff der Lebenshilfe ließen sich die Laune nicht verderben und räumten das Außengelände des Bürgerhauses auf!
Erst wurde eine Pizzabestellung aufgegeben und dann machten sich die Kids ausgerüstet mit Handschuhen, Müllsäcken, Müllzangen, Schüppen, Harken und einer guten Portion Elan um kurz nach 15 Uhr auf den Weg. Ziel war das Außengelände der Jugendräume Bürgerhaus und das angrenzende private Waldstück, das mit einem Zaun vom städtischen Gelände abgetrennt ist. „Leider macht es offenbar vielen Spaß, ihren Müll einfach ins Gelände oder sogar über den Zaun zu werfen“, seufzt Sabine Maurer. Die Leiterin des Treffs rückte gemeinsam mit vier ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, einem Mitarbeiter vom Ordnungsamt und natürlich mit den fleißigen Besucher/innen vom Samstags-Treff dem Abfallproblem zu Leibe und war erstaunt, was dabei alles zusammengetragen wurde: Das ungewöhnlichste war sicher die große Antenne, aber auch die Mülltonne, die im Waldstück entdeckt wurde, war ein besonderes Fundstück zwischen Spraydosen, Getränkepackungen, Glasflaschen usw.
Gut anderthalb Stunden waren die Kids engagiert zugange, das Außengelände der Jugendräume von diversem Unrat zu reinigen. Mit Bedauern musste Maurer dabei feststellen, dass von den Jugendlichen ohne Behinderung, die auch unter der Woche die Treffangebote nutzen, kein einziger bei der Aufräumaktion mitgemacht hat. „Es wurde natürlich erklärt, worum es geht, aber sie fühlten sich entweder gar nicht angesprochen oder das Wetter war ihren zu schlecht, um weiter als bis zum Vordach nach draußen zu gehen.“ Das Schild an der Kreuzung vor den Jugendräumen mit der Aufschrift „Vielen Dank für Ihre Mithilfe! Gemeinsam für eine saubere Stadt.“ liest sich da leider schon fast wie Hohn.
Das findet die Sozialpädagogin bedauerlich, denn für sie steht fest: „Die Kids, die hier trotz ungemütlichem Nieselwetter kiloweise Flaschen, Dosen, Bonbontüten, Autoreifen, Fahrradteile und vieles mehr eingesammelt haben, sind am wenigsten für die Verschmutzungen verantwortlich.“ Dennoch ist es Maurer wichtig, dass gerade auch die Teilnehmer/innen vom Samstags-Treff bei solchen Aktionen mitmachen und sie wenn es denn sein muss auch allein tragen. Immerhin ist es nun zumindest an Samstagen auch „ihr“ Gelände, was im Sommer auch genutzt werden soll. Und durch Aktionen wie „Rade räumt auf!“ kann sich bei jungen Menschen zudem ein Gespür dafür entwickeln, mit der Umwelt pfleglich umzugehen und auch zu begreifen: Wenn ich etwas achtlos in die Gegend werfe, haben andere nachher viel Arbeit, um es wieder wegzumachen.
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Nach getaner Arbeit machen es sich alle Kids wieder in den Jugendräumen bequem und kurz darauf klingelte das Telefon: „Pizza ist fertig!“ und wenige Minuten später saßen 19 Kinder, Jugendliche und Erwachsene um den Tisch versammelt und ließen sich die Pizza schmecken. „Das haben sich alle auch wirklich verdient“, so Maurer anerkennend.
Dass man den Erfolg von „Rade räumt auf!“ leider auch rund um die Jugendräume nur zeitlich begrenzt würde genießen können, war der Mitarbeiterin der Lebenshilfe natürlich klar. Dass sie allerdings kaum 24 Stunden später drei Getränkedosen, eine Bierflasche, eine Zigarettenschachtel und einige Papiertaschentücher aufsammeln „durfte“ ärgert Maurer schon. „Das ist wirklich ein Armutszeugnis. Die Müllsäcke sind noch nicht abgeholt, da wird schon wieder angefangen, drum herum neuen Dreck zu verteilen.“ Dass es im unteren Teil des Geländes keine Mülleimer gibt, ist für dieses im wahrsten Sinne des Wortes abfällige Verhalten keine Entschuldigung.
www.rade-integrativ.de
siehe auch RP-Online-Bericht
Zuletzt aktualisiert am: 09.04.2008. 2675 27.12.2024).
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