Ferienspaß für alle. Auch für Kids mit Behinderung!

Auch Kids mit Behinderung sind zu vielen Angeboten ausdrücklich eingeladen und die integrativen Aktionen werden gut angenommen. Der Rückblick auf die zweite Ferienwoche bietet eine kleine Übersicht:




Seit einem Jahr gibt es nun den integrativen Samstags-Treff in den Jugendräumen! Die Besucherzahlen sind stetig gestiegen und das Angebot ist für viele Familien mit einem Kind / Jugendlichen mit Behinderung zu einem festen Termin im Kalender geworden. Auch am 5.7. war wieder viel los in der Jugendeinrichtung: Gesellschaftsspiele, Kreativangebote und Aktivitäten im Außenbereich ließen die Zeit von 14 bis 16 Uhr (Kindergruppe) und von 16 bis 18 Uhr (Jugendgruppe) wie im Flug vergehen.


Am Sonntag, 6.7., öffneten die Jugendräume von 14 bis 19 Uhr ihre Türen und wurden zum dritten Mal zur Kunstwerkstatt. Dass man nicht nur auf Papier malen kann, konnte heute beim Gestalten von Steinen herausgefunden werden und auch die Staffelein wurden aufgestellt: Das Wetter spielte mit und so konnten die Kids im Außengelände des Bürgerhauses an ihren Keilrahmen arbeiten. Das man wirklich alles malen kann, bewies ein Teenager mit Behinderung, der sich an die Hausordnung der Jugendräume erinnerte, nach der es nicht erwünscht ist, Schimpfwörter zu sagen. Aber Schwimpfwörter bildnerisch ausdrücken, ist ja etwas anderes und so malte er ein abstraktes Bild, dem er den geheimnisvollen Titel Schwimpfwort mit P. - Rat mal! gab. Es ist eben auch in der Kunst nichts unmöglich ;-) Das Bild kann ebenso wie zahlreiche andere Werke aus dem integrativen Kunstprojekt nach den Ferien am 16. und 17. August (Sa.+So.) bei der Ausstellung in den Jugendräumen angeschaut werden!! Alle Interessierten sind herzlich zur Veranstaltung "6bis12&12bis6" eingeladen!


Von Montag, 7.7. bis Freitag, 11.7. fand die zweite Reiterferienwoche auf dem Hof der Curly Horses in Hückeswagen statt. Mitten drin in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen war eine junge Teenagerin mit Behinderung. Obwohl die meisten Kids ohne Handicap bisher nicht viele Berührungspunkte mit Gleichaltrigen mit Behinderung gehabt haben dürften, bewiesen sie im Verlauf der 5 Tage ein gutes Gespür für das Mädchen, gaben Hilfestellung und nahmen sie im wahrsten Sinne des Wortes in ihre Mitte. Thomas Thoene, der als Vertreter des Fachbereiches Jugend und Bildung der Stadt Radevormwald das Angebot an einigen Tagen mit begleitete, stellte fest: „Die Gruppe harmonierte prima. Wenn alle am Tisch saßen, hätte man als Außenstehender nicht erkannt, wer da die Teilnehmerin mit Behinderung ist. Sie war einfach mittendrin.“


Zu einer Besichtigung des Bauhofes, einschließlich der „orangen Flotte“, luden am Montag, 7.7., die Mitarbeiter des Betriebshofes Radevormwald ein. Leiter Norbert Petri und sein Team stellen den interessierten Mädchen und Jungen diverse technische Geräte vor und informierten über ihre vielseitige Tätigkeit. Auch die drei Jungen mit Behinderung, die sich für dieses Ferienspaßangebot entschieden hatten, hatten viel Spaß und hörten den Ausführungen der Stadtbediensteten interessiert zu. Um die optimale Begleitung der jungen Gäste mit Handicap kümmerten sich Edeltraud Heinrich und Sarah Kolander, die das Projekt „Rade integrativ“ ehrenamtlich unterstützen. Arbeit auf dem Betriebshof ist oft sehr anstrengend und macht hungrig. Zum Abschluss der Ferienspaß-Aktion wurde darum der Grill angeschmissen und es gab Wüsten im Brötchen zur Stärkung für die jungen Gäste.


Einen wichtigen Schritt in Richtung Selbständigkeit machte am Montag, 7.7., ein Junge beim integrativen Schwimmen zu Delfinlauten, an dem heute 10 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung teilnahmen: Schon beim vorherigen Termin zeigte der siebenjährige Nick, dass er sich im Wasser richtig wohl fühlt und dass nicht mehr viel fehlt, bis er sich als Frühschwimmer im nassen Element ohne Hilfe bewegen kann. Und heute schaffte er es, sein Seepferdchen-Abzeichen zu machen und legte bei den erforderlichen Prüfungsleistungen nicht nur die Pflichtteil ab, sondern setzte bei allen Übungen spontan noch eine kleine Kür mit drauf: Der Sprung vom Beckenrand wurde ein Köpper, aus 25 Meter Schwimmenstrecke wurden gute 40 Meter und beim Tauchen nach einem Tauchstab war das Wasser deutlich tiefer als nur Schulterhöhe. Ohne Bedenken konnte Übungsleiterin Margarete Antrecht vom TSV Schwarz-weiß Radevormwald nach dieser Leistung das Frühschwimmer-Abzeichen an Nick überreichen.


Da staunten Anja Lindhof und Britta Hallek vom Fachbereich Jugend und Bildung nicht schlecht, den so viele Mädchen hatten sie zum heutigen integrativen Mädchenaktionstag in den Jugendräumen eigentlich nicht erwartet. Über 20 wurden es und für das heutige Kreativangebot „Bilderrahmen mit Serviettentechnik gestalten“ waren schließlich gar nicht genug Materialien da. Das machte aber nichts, denn die Jugendräume bieten mit u.a. einer großen Auswahl an Gesellschaftsspielen, Internetcafé, Kicker und Billard viele andere Möglichkeiten, Freizeit interessant und lustig zu gestalten.


Auf eine spannende Reise ins Reich der Sterne und in die Tiefen des Kohlebergbaus begaben sich heute 15 Kinder und Jugendliche beim Ferienspaß-Ausflug nach Bochum. Beim Angebot „Zwischen Himmel und Äd“ ging es zunächst ins Bochumer Zeiss-Planetarium. Dort hatten sie die einmalige Gelegenheit, bei der Premiere der neuen Planetariumsproduktion „Kosmische Weiten“ dabei zu sein. Jede Vorführung im Planetarium ist etwas ganz besonderes, denn man sitzt auf bequemen, kippbaren Sesseln und ein zentraler Projektor wirft ein Bild des Sternenhimmels unter das beeindruckende Kuppeldach. So konnten sich die Kinder, Jugendlichen und ihre sechs Begleiter/innen entspannte zurücklehnen unter einer realistischen Animation des Himmels. Kein Vergleich also zu einer normalen Kinoshow oder einem Fernsehvortrag. „Kosmische Weiten“ führte die Gruppe dann 45 Minuten lang durch den Kosmos, in dem Entfernungen nicht mehr in Kilometern sondern in Millionen von Lichtjahre angegeben werden.


Kaum aus dem All zurückgekehrt ging es für die 11 Kinder/Jugendlichen ohne und die vier mit Behinderung von den kosmischen Weiten des Weltraums in die mit 2500 Metern Gesamtlänge recht überschaubare Dimension des Anschauungsbergwerks: Mit dem Bergmannsgruß „Glück auf!“ wurde die Gruppe am Eingang des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum begrüßt und machte sich sogleich auf den Weg zum Aufzug, der sie 17 Meter unter die Erde brachte. Im Bergwerk hatten sie Gelegenheit, einiges über den Tunnelvortrieb, die Förderung der Kohle und Sicherheitsaspekte untertage zu erfahren. Auch das Modell von Tobias, dem letzten deutschen Grubenpferd, konnte bestaunt werden. Anschließend ging es ohne Zwischenstopp mit dem Aufzug von ganz unten nach ganz oben: Der Förderturm mit seinen bis zu 62 Metern hohen Aussichtsplattformen war auch bei Nieselregenwetter einen Besuch wert! Vor der Abfahrt nach Radevormwald konnte noch der ein oder andere Teil des Museums angeschaut werden und wer Hunger hatte, konnte in der Cafeteria noch ein Stück Ruhrkultur genießen: Currywurst mit Pommes und Mayo ;-)


Eine weitere große Fahrt, diesmal auch wieder mit einem großen Bus, bot am Mittwoch, 9.7., der Ausflug zum Movie Park nach Bottrop. In Begleitung von drei Ehrenamtler/innen waren auch zwei Kids mit Behinderung wieder dabei, hatten sie die Fahrt doch schon in den Osterferien mitgemacht und Gefallen an den Attraktionen des Freizeitparks gefunden. Das Wetter war zwar durchwachsen und manchmal regnete es auch, aber das war nicht so schlimm. Schließlich gibt es im Movie Park neben Achterbahn und Kettenkarussell auch genug überdachte Aktionsmöglichkeiten!


Zu einem weiteren Spiel- und Basteltag lud Anja Lindhof am Donnerstag, 10.7. Kids mit und ohne Behinderung in die Jugendräume ein. Für das Kreativangebot standen im Werkraum die Materialien bereit, die selbst bei genauer Betrachtung nicht verrieten, was am Ende daraus werden sollte. Für jedes Kind gab es: 1 kleine Rolle mit Gipsbinden, eine mittelgroße Styroporkugel, zwei kleine Holzstäbchen mit je einer kleinen Holzkugel an einem Ende, ein Tütchen mit Glitzerpailletten, eine Schere, Kleber, Pinsel, Flüssigfarben, zwei tiefe Teller und einen Obstgarten-Joghurtbecher. Zu Anfang wurden die Gipsbinden abgerollt, in kleine Streifen geschnitten und in einen der Teller gelegt. War die Gipsbinde vollständig abgerollt, blieb ein kleines Pappröllchen übrig, das an eine Seite des auf dem Rand stehenden Joghurtbechers geklebt wurde und die Styroporkugel aufgesetzt bekam. In die Kugel wurden nach oben gerichtet die beiden Holzstäbchen mit den Holzkügelchen gesteckt. In den noch leeren Teller wurde Wasser gefüllt, ein Gipsstreifen nach dem anderen befeuchtet und gleichmäßig auf Joghurtbecher und Pappröllchen befestigt. Anschließend hatten die Kinder Zeit für Spiele, denn der Gips brauchte etwa eine Stunde, um hart genug zum Bemalen zu werden. Gemalt wurde dann mit Flüssigfarben und als diese auch trocken waren, konnte mit der Verzierung mit den Pailletten begonnen werden. Sie wurden aufgeklebt, wieder musste die Zeit zum Trocknen überbrückt werden, aber schließlich hatten alle Kinder sie fertig, ihre..... Schnecke!!


Die Schnecken waren noch nicht ganz in den Kinderzimmern angekommen, da saßen Sabine Maurer und Sarah Kolander schon bei der Begleitung der nächsten integrativen Ferienspaß-Aktion des Tages: Die Stadtbücherei Radevormwald hatte eingeladen zum Puppenspiel „Briefe von Felix“, vorgeführt vom Mülheimer Figurentheater „WODO“. Auch drei Jungen mit Behinderung waren unter den zahlreichen Zuschauer/innen und reisten mit dem kleinen Hasen Felix von England und Frankreich über Afrika bis hin nach Ägypten.


Auch die zweite Ferien(spaß)woche ging schnell vorbei und brachte den jungen Gästen einiges an Spaß, Unterhaltung und neuen Erfahrungen. Noch bis zum 10. August findet jeden Tag mindestens ein Angebot statt, an dem auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung teilnehmen können. Für ihre Begleitung ist durch Sabine Maurer und das Ehrenamtler-Team von „Rade integrativ“ bestens gesorgt. Und hier und da sind auch noch Plätze frei!


Übrigens: Alle integrativen Ferienspaß-Aktionen in Radevormwald mit ausführlichen Informationen zu Angebot und Anmeldung finden Sie auf der Seite http://www.rade-integrativ.de/  in der Rubrik „Veranstaltungen“!

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