Leserbrief: Familienpolitik der Grünen
Am Samstag den 6.9. geriet ich zufällig auf der Sommerfest der örtlichen Grünen, genau 5 Minuten bevor der Europa- Abgeordnete und potentielle neue Parteichef Cem Özdemir ans Rednerpult trat.
Vom 5 bis 7.9.08 war ich in Hannover auf dem Gospelkirchentag und habe mit großer Freude an der musikalischen Religiösität teilgenommen.
Am Samstag den 6.9. geriet ich zufällig auf der Sommerfest der örtlichen Grünen, genau 5 Minuten bevor der Europa- Abgeordnete und potentielle neue Parteichef Cem Özdemir ans Rednerpult trat. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Leider hat er mich durch einen Inhalt seiner Rede sehr enttäuscht! Er zählte grüne Programmatik auf, die andere Parteien mittlerweile übernommen haben, so auch die Schaffung von Krippenplätzen für Kleinkinder!
Und er kritisierte die Bundesregierung, die eine "Herdprämie" zahle, an Eltern, die ihre Kinder nicht in die Krippe geben. Ist sich Cem Özdemir nicht im klaren, das das Wort "Herdprämie" 2007 zum Unwort des Jahres erklärt wurde, weil es Eltern diffamiert, die sich sehr engagiert für ihre Kinder einsetzen und dafür auch eine finanzielle Anerkennung erhalten sollen?
Im Vergleich zu den Kosten eines Krippenplatzes ist diese Geldzahlung bescheiden und sie deckt bei weitem nicht den Lohnausfall ab, den Elternteile haben, wenn sie zugunsten ihrer Kleinkinder auf eine Berufstätigkeit verzichten. Nur Kita- Plätze für Doppelverdiener zu fördern und die anderen Familien leer ausgehen zu lassen, das ist keine gerechte Familienpolitik!
Wenn Eltern unbedingt Kitas haben wollen, kann die Politik dem Rechnung tragen. Aber sie darf nicht einseitig durch finanzielle Förderung nur einen Weg der Erziehung fördern. Ein Krippenplatz kostet ca. 1000 Euro im Monat. Wie wäre es, wenn jeder Mensch zu seiner Geburt ein Bildungsguthaben von 36.000 Euro bekäme.
Die Eltern könnten dann entscheiden, ob sie beide Arbeiten und damit die Kita finanzieren oder ob einer zu Hause bleibt und dann das Geld wegen des geringeren Einkommens für Nachhilfe, Sportverein, Musikunterricht, Studiengebühren, Schulbuchkosten oder andere bildungsrelevante Dinge ausgeben. Die Konten für dieses Bildungsgeld könnten die Kommunen führen. Die heutige Regelung bestraft doch alle Eltern, denen der persönliche Einsatz für das Wohl der Kinder wichtig ist!
Abs. Felix Staratschek, Freiligrathstr. 2, 42477 Radevormwald
Ältere Artikel im Archiv
Zuletzt aktualisiert am: 10.09.2008. 2809 27.12.2024).
IHRE PRESSEMITTEILUNG? Schicken Sie sie einfach an: info@radevormwald.net
Anzeigen:
|