Studie über OberbergWirtschaftsanalyse empfiehlt: Verarbeitendes Gewerbe pflegen und Jugend an Oberberg binden Ruhr-Forschungsinstitut stellt Studie über Oberbergischen Kreis vor Oberbergischer Kreis. Seit 1975 lässt sich der Oberbergische Kreis regelmäßig von verschiedenen Gutachtern unter die Lupe nehmen. Am gestrigen Donnerstag stellte Professor Dr. Helmut Karl, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschaftspolitik an der Ruhr-Universität Bochum und Vorsitzender des Forschungsinstituts für Innovations- und Strukturpolitik, die jüngste Studie über den Wirtschaftsstandort Oberberg vor. Fazit: Der Oberbergische Kreis ist dank des starken produzierenden Gewerbes für die aktuelle Konjunkturkrise gewappnet. „Nach dem Gutachten von Professor Eckey von 2001 wurde es Zeit für eine Überprüfung der damals getroffenen Standpunkte“, sagte Landrat Hagen Jobi. Die Oberbergische Aufbau GmbH (OAG) gab im Februar 2008 die Wirtschaftsanalyse
„Überraschend war für die mich die große Innovationskraft Oberbergs“, gestand der Gutachter. Die Zahl der Anmeldung von Patenten liegt über denen in Regionen wie Köln/Bonn oder der Stadt Leverkusen. „Das verarbeitende Gewerbe ist ein Pfund, mit dem Oberberg wuchern kann“, zählte Professor Karl eine weitere Stärke auf. Der Dienstleistungssektor entwickle sich zwar positiv, bleibe aber noch hinter der Entwicklung in anderen Regionen zurück. In der aktuellen Krise sei es aber ein Vorteil, dass der Finanzdienstleistungssektor in Oberberg nicht stark ausgeprägt sei. Die Krise berge allerdings Gefahren für die in Oberberg starke Automobilzulieferindustrie. Das Gutachten geht davon aus, dass die demographische Entwicklung in Oberberg leicht sinkende Einwohnerzahlen zur Folge haben wird. „Auffällig ist, dass der Anteil der unter 20-Jährigen bis 2015 deutlich abnehmen wird, mehr als in Vergleichsregionen“, sagte Professor Karl. Gleichzeitig rechnet er mit einem leichten Zuwachs der über 70- bis 80-Jährigen gegenüber vergleichbaren Regionen. „Sie müssen etwas unternehmen, um die jungen Menschen hier an die Region zu binden“, empfahl der Forscher. Kreisdirektor und OAG-Geschäftsführer Jochen Hagt kündigte an, den Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln und die heimische Wirtschaft noch enger miteinander verzahnen zu wollen. „Mit dem Studienfonds und der Kunststoffprofessur sind wir auf einem guten Weg.“ Auch die Aus- und Weiterbildung an den Berufskollegs und der neuen Gesundheitsakademie müsse intensiviert werden, damit die Jugend für Ausbildung und Studium nicht abwandern müsse. „Der Kreis wird durch das Gutachten in seiner Bildungs- und Verkehrspolitik und den Aktivitäten der Wirtschaftsförderung bestätigt“, unterstrich Landrat Hagen Jobi und war sich mit Professor Karl einig: „Die Oberberger können selbstbewusst sein.“
Zuletzt aktualisiert am: 06.02.2009. 2901 16.04.2025).
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