Leserbrief: Ferienspaß-Eröffnungsveranstaltung Lifeness
Die Ferienspaß-Eröffnung war für die Kids mit Behinderung und dem Begleiterteam von Rade-integrativ e.V. enttäuschend.
Zwar war es schön, dass eine neue Skateranlage Premiere auf dem schattenlosen Parkdeck am Lifeness hatte und hauptsächlich mit BMX-Rädern genutzt werden konnte. Auch toll, dass es gelungen ist, Pedalos, Springseilchen, Bälle, Stelzen und Federballspiele auf dem Steinpflaster zu verteilen. Prima auch die Hüpfburg vor dem Eingang! Vom Parkplatz aus kaum sichtbar und nur zufällig als zugehörig zum Ferienspaß-Auftakt erkennbar.
Die Kinder mit Handicap waren um Punkt 14 Uhr da, denn zum Kleinfeldtennis oder zum Schwimmangebot am Vormittag/Mittag waren sie nicht eingeplant. Aber das ist ok. Wir freuten uns riesig, dass die behinderten Kinder aus Rade zur Ferienspaß-Eröffnungsveranstaltung ausdrücklich für den Nachmittag willkommen waren. Immerhin erwartete uns ja laut Ferienspaßheft ein „bunter Nachmittag“ mit vier Stunden aktionsreichem Spieleparcour (vier Stunden lang in praller Sonne Seilchen springen, Pedalo fahren und weggerollten Bällen hinterherlaufen?!), Kreativangeboten (???? wo denn ???? ), Skaterbahn (tja, leider nicht für Kids mit Behinderung geeignet) und „viele Überraschungen“. Ok, wenn man zu Überraschungen die Abwesenheit von Schattenplätzen zählt und die Tatsache, dass man bei einer Veranstaltung im Lifeness nachmittags nicht einmal mehr die Indoorhalle nutzen durfte. (Übrigens: Die Indoorhalle stand den nicht behinderten Kindern vormittags kostenlos zur Verfügung, durfte aber nachmittags nicht mehr genutzt werden. Jedenfalls nicht, ohne 5 Euro pro Kind und 2,50 Euro pro Begleiter zu zahlen.)
Überraschend war auch, dass wir offenbar nicht zählen können. Wo andere scheinbar rund 50 Kinder am Nachmittag auf dem Parkdeck zählten, nahmen wir die Besucherzahlen im Nachmittagsbereich sehr viel überschaubarer wahr. Die Hüpfburg z.B. teilten sich gut eine Stunde lang gerade mal drei Kinder, die dabei von insgesamt 6 Begleiterpersonen beaufsichtigt wurden. Viel anderes gab es ja auch nicht zu tun. Da sich leider niemand der Gastgeber wirklich Gedanken gemacht hat, was Kinder mit Handicap 4 Stunden in praller Sonne spielen sollen, haben wir, als Langweile auf kam, beschlossen dann doch lieber ein Eis in der Innenstadt zu essen. Das hat Spaß gemacht! Wir hatten Schatten und waren uns einig: Letztes Jahr bei der Ferienspaßeröffnung auf dem städtischen Freizeitgelände Hölterhof war der Besucherandrang um einiges größer, alle die wollten hatten Schatten, es gab viel Wasser zum Planschen und zum Abkühlen. Es gab ein Trampolin, Sandkästen, Schaukeln, Rutschen, diverse Spielsachen konnten ausgeliehen, an Maltischen gemalt werden uvm. Kinder mit und ohne Behinderung waren gleichberechtigt eingeladen und konnten kostenlos alles gemeinsam nutzen. Und die Skateranlage hätte dort auch noch ein Plätzchen gefunden. Schade ist nur, dass dies ja die einzige Veranstaltung des Lifeness im Ferienspaß war, bei der Kinder mit Handicap willkommen sind. Es wäre sehr begrüßenswert gewesen, wenn sich die Veranstalter im Vorfeld ein paar Gedanken über die Möglichkeiten ihrer Gäste gemacht hätten. Kleiner Tipp: Es gibt in Rade einen Verein, der sich jetzt im 4. Jahr um die Integration von Kindern mit Einschränkungen im Freizeitbereich kümmert. Die kann man jederzeit gerne ansprechen, wenn man sich nicht ganz sicher ist, was geht, was schwierig ist oder wo man sich Hilfe bei der Umsetzung wünscht.
Sabine Maurer
Ehrenamtliche Begleitung für Kinder mit Handicap beim Ferienspaß Lifeness 15.7.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 24.07.2010. 2860 27.12.2024).
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