Anlässlich der Feierstunde zum 30-jährigen Partnerschaftsjubiläum zwischen Chateaubriant und Radevormwald
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hunault,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Fryzlewicz,
liebe Gäste aus Chateaubriant und Nowy Targ,
liebe Radevormwalderinnen und Radevormwalder,
ich freue mich, Sie heute abend anlässlich unserer Feierstunde zum 30-jährigen Bestehen unserer Städtepartnerschaft begrüßen zu dürfen.
Mein besonderer Gruß gilt meinem Amtskollegen aus Chateaubriant, der mit einer Delegation von Stadtrat und Stadtverwaltung hier zu unseren Feierlichkeiten angereist ist. Herzlich willkommen Alain Hunault und die Mitglieder seiner Delegation.
Ebenso herzlich grüße ich alle diejenigen, die an diesem Wochenende aus Chateaubriant nach Radevormwald gekommen sind. Ich hoffe, Sie fühlen sich in unserer Stadt nicht nur als Gäste wohl, sondern als wahre Freunde aufgenommen. Ihnen allen ein Herzliches Willkommen in Radevormwald.
Mein Gruß und besonderer Dank gilt auch allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die den Besuch unserer französischen Gäste vorbereitet haben und in diesen Tagen in der ein oder anderen Form mitbetreuen und begleiten.
Mein Gruß gilt allen Vertreterinnen und Vertretern des Stadtkulturverbandes und seiner Mitgliedsvereine, allen voran dem Vorsitzenden Jürgen Fischer. Der Stadtkulturverband hat durch die Durchführung des Stadtkulturfestes an diesem Wochenende ermöglicht, dass wir für unser Partnerschaftsjubiläum einen schönen und attraktiven Rahmen bieten können. Hierfür herzlichen Dank. Wir nutzen diese Feierstunde deswegen auch nicht nur für unsere 30-jährige Städtepartnerschaft, sondern auch als offizielle Eröffnung des Stadtkulturfestes.
Wenngleich an diesem Wochenende auch unsere Freundschaft zu Chateaubriant im Mittelpunkt steht, so freuen wir uns in Radevormwald doch auch, dass wir eine weitere Städtepartnerschaft mit Nowy Targ in Polen vor einigen Jahren begründen konnten. Und deshalb ist es mir eine besondere Freude, zu unserer Feierstunde auch den Bürgermeister von Nowy Targ Herrn Marek Fryzlewicz sowie Mitglieder des dortigen und unseres Radevormwalder Partnerschaftsvereins begrüßen zu können.
Wie das bei einer Veranstaltung mit einer solch großen Zahl von Gästen üblich ist, wird man bei einer Begrüßung nicht jedem gerecht werden können. Lassen Sie mich deshalb, liebe Gäste, sofern ich Sie nicht bereits bei den vorgenannten Gruppen erwähnt habe, alle ganz herzlich hier im Bürgerhaus der Stadt Radevormwald willkommen heißen; Sie, die Vertreter von Rat, Verwaltung, Vereinen und Organisationen in unserer Stadt, Sie, die Sie sich alle im Laufe der Jahre für unsere Städtepartnerschaft mit Chateaubriant eingesetzt und verdient gemacht haben.
Meine Damen und Herren, unsere Städtepartnerschaft hat sich in drei Jahrzehnten zu einer wirklichen Städtefreundschaft entwickelt. Dies ist weniger das Verdienst der offiziellen Amtsträger in beiden Städten. Es ist vor allem das Verdienst derjenigen, die sich während dieses langen Zeitraumes für Begegnungen zwischen den Menschen aus unseren Städten eingesetzt haben; für gegenseitige Besuche, für gegenseitiges Kennenlernen, das in manchen Fällen zu ganz engen persönlichen Bindungen und Freundschaften weiterentwickelt wurde.
Die heute hier anwesenden Gruppen stehen beispielhaft für dieses Engagement. Ich danke z. B. dem Erwachsenenaustausch, der seit vielen Jahren Menschen auf ganz privater Basis, nicht organisiert in Vereinsstrukturen, zusammenbringt und während der gemeinsamen Begegnungen nicht nur Erlebnisse, sondern auch das Zusammenleben organisiert. Gerade diese ungebundene Struktur erfordert einen erheblichen Aufwand, aber schafft auch Chancen, Menschen in die Partnerschaft einzubinden, die sich nicht gerne in Organisationen und Vereinsstrukturen wiederfinden.
Hier bei uns ist an diesem Wochenende auch eine Delegation der Feuerwehr. So unterschiedlich kommunale Aufgaben in beiden Städten sein mögen, so unabdingbar grundlegend ist es aber, dass der Schutz von Leben und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürgern gewährleistet wird. Hierfür stehen in Frankreich die französischen Feuerwehrkameraden aus Chateaubriant genauso wie in Deutschland unsere Feuerwehr aus Radevormwald.
Ich freue mich besonders, dass eine Delegation des Jugendparlamentes aus Chateaubriant hier anwesend ist. Damit wird ein deutliches Signal gesetzt, dass wir in die Zukunft unserer Städtepartnerschaft investieren und nicht nur einen Rückblick auf 30 Jahre nehmen wollen. Der Besuch des Jugendparlaments passt ganz wunderbar in die vielfältigen Begegnungen, die unsere Schulen in Radevormwald mit ihren Partnerschulen in Chateaubriant pflegen. Denn diese Partnerschaft hat nur dann eine Zukunft, wenn wir junge Menschen für sie gewinnen und begeistern können.
Mit Herrn Bürgermeister Hunault ist eine Delegation des Stadtrates und der Stadtverwaltung aus Chateaubriant angereist. Wir Kommunalpolitiker aus beiden Städten stehen in der gemeinsamen Verantwortung, die Idee dieser Partnerschaft so zu unterstützen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, hierbei mitzumachen.
In Radevormwald haben sich hierbei besonders engagierten Bürger in einem Partnerschaftsverein zusammengeschlossen, dessen Vertreter heute unter der Führung der Vorsitzenden Erni Huckenbeck selbstverständlich hier anwesend sind.
Darüber hinaus sind viele Vereinsvertreter heute im Bürgerhaus versammelt. Denn die Vereine sind ganz wichtige Glieder in der Kette, die Radevormwald mit Chateaubriant verbindet. Hier gibt es vielfältige Austausche und Begegnungen. Dies ist jedes Mal mit großem Aufwand und viel Arbeit verbunden und wird doch mit viel Liebe und Begeisterung geleistet. Ich möchte Ihnen, liebe Vertreterinnen und Vertreter unserer Vereine, für dieses Engagement ganz herzlich danken. Und ich möchte Sie auffordern und ermutigen, auf diesem Wege weiterzumachen.
Eine Städtepartnerschaft, wie die unsere, meine Damen und Herren, erscheint heute vielen schon als eine Selbstverständlichkeit der europäischen Realität. Und ich sage – Gott sei Dank erscheint sie uns so. Denn allzu schnell vergessen wir, dass dieses Europa noch bis vor einigen Jahrzehnten geteilt war zwischen Nationen, die sich nicht nur feindlich gegenüber standen, sondern sich sogar in Kriegen gegenseitig zerstörten. Noch vor weniger als sieben Jahrzehnten führten Frankreich und Deutschland Krieg. Und es ist einmal gerade gut zwei Jahrzehnte her, dass Deutsche und Polen sich waffenstarrend in feindlichen politischen Blöcken gegenüber standen.
Was für eine wunderbare Entwicklung dürfen wir heute feiern. Menschen aus Frankreich und Deutschland, aus Chateaubriant und Radevormwald, sind heute wie selbstverständlich Partner und Freunde. Wir fühlen uns als gemeinsame Bewohner eines Hauses Europa mit allen unseren Unterschieden und Eigenheiten, aber dennoch auf der Basis eines gemeinsamen Wertekanons. Und wenn man sieht, mit welchem rasanten Tempo sich diese Entwicklung auch zwischen Deutschen und Polen, auch zwischen Radevormwald und Nowy Targ, ergeben hat, dann muß man sagen, wir haben einen Glücksfall der Geschichte erlebt.
Wir mit unseren Städtepartnerschaften, Sie, meine Damen und Herren, die Sie diese Städtepartnerschaften gestalten, sind nicht nur Teil dieser wunderbaren Entwicklung, Sie sind deren Mitgestalter. Und ich denke, wir haben Grund und Anlaß hier und heute diese wunderbare Entwicklung zu feiern.
Genauso haben wir Grund und Anlaß, hieraus Mut und Kraft zu schöpfen, die Zukunft im Sinne eines friedlichen und freien gemeinsamen Europas und im Sinne der freundschaftlichen Begegnung zwischen den Menschen aus unseren Städten zu entwickeln.
Das ist der Auftrag, den wir - hier und heute - mit Blick auf dreißig erfolgreiche Jahre mitnehmen wollen in die Zukunft.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Zuletzt aktualisiert am: 17.06.2011. 3616 27.12.2024).
IHRE PRESSEMITTEILUNG? Schicken Sie sie einfach an: info@radevormwald.net
Anzeigen: