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Leserbrief: Erhöhte Steuer für "Kampfhunde"

Engagement wird bestraft. Bestandener Verhaltenstest für "Anlagehunde" zählt in Radevormwald nicht

Am 20.06.12 beschloss der Stadtrat in Radevormwald die Einführung einer erhöhten Steuer für sogenannte „Kampfhunde“.

Auch ich bin Halterin einer sogenannten „Anlagehündin“, die ich vor fast zehn Jahren als Notfall aus dem Tierheim übernommen habe. Sie war als junges Tier ausgesetzt worden und hatte von da an ihre ersten fünf Lebensjahre im Tierheim verbracht. Ihre Vermittlungschancen waren sehr schlecht. Genau das war der Grund für mich, diesem Hund ein schönes neues zu Hause zu bieten. Als Tierpsychologin war mir nach einigen Besuchen im Tierheim klar, dass von diesem Hund keine Gefahr ausgeht. Den Wesenstest schaffte sie erwartungsgemäß ohne Probleme und sie hat in der langen Zeit, die ich sie kenne, niemals aggressives Verhalten gezeigt.

Nun ist all dies unmaßgeblich und ich muss für diesen fast fünfzehn Jahre alten, völlig unauffälligen Hund 657,00 Euro Hundesteuer bezahlen, was einer „moderaten“ Steigerung von 800 % entspricht . Im Gegensatz zu anderen Städten im Oberbergischen Kreis und Umgebung, ist es in Radevormwald dabei unmaßgeblich, ob der Hund einen Verhaltenstest bestanden hat, oder nicht.

Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Tierheime überlaufen sind und gerade „Anlagehunde“ aufgrund der ohnehin schon hohen Auflagen nur schwer vermittelt werden können.

Nun werden Menschen wie ich, die bereit sind, diese Auflagen zu erfüllen, Entbehrungen hinzunehmen und schwer vermittelbare Hunde aufnehmen für ihr Engagement bestraft.

Es ist bedauerlich, dass es den Mitgliedern des Stadtrates in Radevormwald so ungeheuer wichtig ist, die 10 (!) Halter von sogenannten „Kampfhunden“ zur Kasse zu bitten und damit vermutlich für die Zukunft, diese Hunde im Tierheim zu belassen, denn nur über Tierheime dürfen diese Hunde überhaupt noch vermittelt werden.



Alexandra Bußmann


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