Auch wenn die Sekundarschule im im Grunde eine kürzere Gesamtschule ist, hat diese einen Fehler:
Die Sekundarschule wird nur das Schülerpotential von Radevormwald abschöpfen. Niemand wird wegen der Sekundarschule nach Radevormwald einpendeln. Das heißt, die Sekundarschule führt nur Kinder aus Radevormwald an die Oberstufe heran.
Eine Gesamtschule kann weitere Schüler nach Radevormwald locken. Wenn eine Sekundarschule 10 bis 20 Schüler an die Oberstufe heranführt, wie es ein
SPD- Ratsherr sagte, die alle aus Radevormwald stammen, so kann die Gesamtschule 30 bis 40 Schüler an die Oberstufe heranführen, da aus Hückeswagen, Lennep, Halver und Beyenburg Einpendler kommen werden.
Durch eine Oberstufenkooperation gibt es in der Sekundarstufe 2 keine Konkurrenz zwischen Gymnasium und Gesamtschule, sondern eine Synergie. Die Gesamtoberstufe wird wesentlich stärker sein, als durch die Kombination von Sekundarschule und Gymnasium.
CDU und
SPD haben Angst, dass das Theodor Heuss Gymnasium (THG) durch eine Gesamtschule Schüler verliert. Dass kann begrenzt in der Sekundarstufe 1 passieren, in der Oberstufe, auf die es ankommt, wird aber das Gymnasium gestärkt.
Gerade weil die Sekundarsschule keine Schüler aus dem Umland anzieht, wird die Oberstufe des THG an Schülerschwund leiden, die Kursvielfalt wird reduziert und je geringer die Attraktivität des THG wird, um so mehr Schüler werden nach Lennep auspendeln, bis das THG zur Sekundarstufen - 1- Außensttelle des Röntegengymnasiums verkommt. Dieser Weg wurde heute im Schulausschuss von CDU und
SPD und den Grünen vorgezeichnet. Zwar haben die Grünen zunächst für die Gesamtschule gestimmt (
UWG- Antrag), nach dessen Ablehnung aber haben sie der Groko zugestimmt.
Ich sehe keinen Sinn darin, nach dem Ratsbeschluss eine dann von der Groko beschlossene Sekundarschule zu bekämpfen. Aber ich würde nie dafür stimmen, wenn es bessere Varianten gibt. Ich bin dafür das beschlossene bestmöglich nach der Ratssitzung umzusetzen, aber ich würde niemals für eine Variante stimmen, die weit von dem entfernt ist, was für Radevormwald optimal ist.
186 Kinder gehen demnächst von den Grundschulen auf weiterführende Schulen. 100 braucht man zum Start der Gesamtschule, der Rest kann an das Gymnasium gehen.
Was ich schade fand, ist, dass die
UWG schon jetzt das THG aufgeben will. Das ist von den Schülerzahlen her nicht nötig. Und wenn die Aussagen von Herrn Bieber von der Beratungsfirma Komplan stimmen, verhindert das THG die Abwanderung von Schülern zum Röntgengymnasium, da diese von ihren Eltern auf keinen Fall auf eine Gesamtschule geschickt werden. Umgekehrt zieht die Gesamtschule weitere Kinder an, so dass in den Folgejahren die notwendige Schülerzahl auch durch einpendelnde Schüler erreicht werden kann.
Gymnasium und Gesamtschule holen zusammen mehr Schüler für eine Oberstufe nach Radevormwald, als es alle anderen Varianten von Schulkonzepten schaffen werden. Aber diese optimale Oberstufe stößt auf den geballten Widerstand von
SPD und CDU. Und die
FDP und Pro NRW wollen am dreigliedrigen Schulsystem sich festhalten und stimmen der Sekundarschule nur zu, weil der Hauptschule keine Anmeldungen mehr erlaubt werden. Aber wer sich an der Reling eines sinkenden Schiffes festhält, der hat keine hohe Lebenserwartung.