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ÖPNV statt Schulbus: Brief an die Radevormwalder Politik

Da in Radevormwald durch einen Bereicht das Gemeindeprüfungsamtes der Schulbusverkehr als zu teuer erkannt wurde, stellt der AL- Verkehrspolitiker Felix Staratschek Fragen zur ÖPNV- Politik und hofft dass die OVAG ein akzeptables Angebot für einen Ortsbus erstellt.



Sehr geehrte Damen und Herren!







Meine Fragen zum ÖPNV, die allen Ratsleuten und den Mitgliedern vom Schulausschuss und Verkehrsausschuss beantwortet werden sollten, um auf der Grundlage dieser Informationen den ÖPNV in der Stadt weiter zu entwickeln.







1. Wieviele Schüler sind in Radevormwald Fahrschüler?





2. Wieviele Fahrschüler fahren im regulären ÖPNV und auf welchen Linien und an welchen Haltestellen oder Ortsteilen steigen diese in welcher Anzahl zu?





3. Gibt es im ÖPNV Verstärkungsfahrten für den Schülerverkehr?


​ Wenn ja, auf welchen Linienabschnitten und zu welchen Zeiten verkehren diese?​






4. Wieviele Linien umfasst der Schülerspezialverkehr?





5. Wieviele Schüler nutzen den Schülerspezialverkehr und wie verteilen die sich auf die Linien?





6. Wie oft


​und zu welchen Zeiten ​

werden die Linien des Schülerspezialverkehrs am Tag bedient?


​Wie lang sind die Fahr- und Umlaufzeiten der Linien?​






7. Wieviele Schulbusfahrerinnen und -fahrer sind für


​ den Schülerspezialverkehr​

 tätig?





8. Nach welchen Arbeitszeitregelungen sind die eingestellt?





9. Was machen die Schulbusfahrer in den 13 Wochen  Schulferien, wo doch Arbeiter in der Regel nur bis zu 6 Wochen Ferien haben und so 7 Arbeitswochen ohne Schülerverkehr übrig bleiben? 






​10. Zu welchen Zeiten verlassen nachmittags wieviele Schulbusse das Schulzentrum?





11. Wie lang ist die Umlauf´Zeit der nachmittaglichen Fahrten?





12. Wie hoch ist die Auslastung der Schulbusse? Gibt es genug Sitzplätze? (Bitte Auflistung für die einzelnen Linien und die einzelnen Fahrten.)


​ (Ich erlebe es im Linienverkehr immer wieder, dass Schüler gar nicht sitzen wollen und Plätze frei bleiben. da es im Linienverkehr sehr volle Busse gibt, ist es kein Argument gegen den Ortsbus, wenn einige Schulbusfahrten auch sehr voll sind.)​







13. Können die Busse der Linie 626, die durch das Uelfetal fahren eine Haltestelle auf der Mühlenstraße am Schulzentrum bekommen?






​14. Können die Busse der Linien 339 (Hückeswagen) und 134 (Halver) statt zum Busbahnhof künftig zum Wendeplatz Schulzentrum fahren (wobei die Haltestellen Turnhalle (Nordstadt, Jugendherberge, kath. Grundschule) und Rathaus (Innenstadt, Umstieg mit 626 (Wuppertal) und 671 (Lennep)) mitbedient werden. 


Für diese Änderung der Linienführung ist die von mir vorgeschlagene Bushaltestelle vor dem Sparkassenkreisverkehr sehr wichtig, da diese den Halt am Busbahnhof ersetzt. Eine Stichfahrt zum Busbahnhof würde nur Zeit und Geld kosten, wenn die Linien 134 und 339 bis zum Schulzentrum fahren.)



Ein Vergleich: Das Stadt Lemgo mit 40.000 Einwohnern leistet sich einen kommunalen ÖPNV der alle 15 Minuten auf 3 Linien fährt:


16 Midibusse


70 BusfahrerInnen 





Ich möchte für Radevormwald nur, dass alle Schulbusse als ÖPNV für alle verkehren, damit auch Gelegenheitsfahrgäste und Personen, denen kein Auto zur Verfügung steht, diese benutzen können. 





Ich möchte dass einer der vorhandenen Busse in den Ferien in Betrieb bleibt und einige Dörfer erschließt. Ich denke da vor allem an die Runde über Heide - Kräwinkel (ca. 300 Wohnanlagen und weitere Dauercamper sowie eine große Liegewiese) - Honsberg (In dieser Fahrtrichtung wegen dem Wartehaus in Heide!) fährt. Diese Fahrt könnte als Rader Wanderbus vermarktet werden. Sofern bei einem Midibus der Wendeplatz ausreicht, könnte der Bus zur Kräwi- Freizeitanlage  hinter der Wupperbrücke durchfahren und den Ort Dörper Höhe so mit erschließen. Ein Bsp. aus der Nachbarstadt: http://www.wermelskirchen.de/tourismus/wandern/wanderbus/wanderbus.php


In den Sommerferien fährt da von Remscheid 4 mal täglich der Kräwi- Express. 






Im Nachmittagsverkehr fahren die Ortsbusse nach meinem Konzept vom Schulzentrum zum Busbahnhof und nehmen in der Innenstadt die Fahrgäste auf, die mit diesem Bus aufs Land fahren wollen. Wer vom Land in die Stadt will, kann sich nachmittags eine Stunde vor Fahrtbeginn durch einen Anruf melden. So kann ganz gezielt die Nachfrage bedient werden. 





In den Ferien bleibt ein Wagen im Betrieb mit 1,5 bis 2 Schichten.1981 brauchte der Bus von Radevormwald Richtung Wermelskirchen bis Kräwinklerbrücke 10 Minuten.  (es gab damals nur eine Fahrt pro Richtung). Das heißt, dass der Ortsbus für die Runde über Kräwinkel weniger als 30 Minuten braucht, so dass bei einer stündlichen Bedienung dieser Linie immer 30 Minuten über bleiben, um andere Außenorte zu bedienen, bei einem Zweistundentakt wären es 1,5 Stunden. 






Die Kosten: Die OVAG sagt, der ÖPNV ohne Einnahmen kostet im ganzen Oberbergischen Kreis 6.000.000 Euro. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/radevormwald/ovag-faehrt-schwierigen-zeiten-entgegen-aid-1.5432909 


Teile ich das durch die Zahl der Einwohner Oberbergs (270.618 Ew.), macht das 22,17 Euro pro Einwohner im Kreis. Auf die über 22.000 Einwohner Radevormwalds entfallen dann 490.322 Euro. Und jetzt kommt der Hammer, Radevormwald gibt für seinen Schulbus über 800.000 Euro aus. Buslinien, die von 5 Uhr morgens bis 10 Uhr abends fahren und die die auch samstags und sonntags fahren kosten demnach deutlich weniger, als die wenigen Schulbusfahrten. 





Wenn ich diese Summe sehe, müsste es eigentlich möglich sein, von Radevormwald nach Lennep alle 20 Minuten zu fahren (Wochenende alle 30 Minuten), nach Wermelskirchen jede Stunde und zusätzlich mit den bisherigen Schulbusfahrten auf das Land. 





Bezogen auf den Quadratkilometer Fläche kostet der ÖPNV der OVAG im Kreis 6529,9 Euro /km² und der Schulbus in Radevormwald 15.595,99 Euro / km². 





Angesichts dieser Summen ist es mir unbegreiflich, dass der Idee, den Schulbus in Radevormwald zu einem Ortsbus zu machen, so viel Widerstand durch die großen Parteien bisher entgegen gebracht wurde. Und das umj so mehr, als ich diese Idee aus der Gemeinde Hövelhof im Kreis Paderborn übernommen habe, die von der CDU mit absoluter Mehrheit regiert wird.





Zum Schluss möchte ich noch meine Verwunderung zum Ausdruck geben, dass es immer mal wieder hieß, der Kreis arbeite an einem Nahverkehrsplan, aber die Mitglieder des städtischen Verkehrsausschusses darüber nie Informationen erhalten haben durch Übermittlung von Unterlagen oder durch das Einladen von Vertreter/innen des Kreises. 





Und hier noch ein Fachtext zum Thema. 



Zu DM- Zeiten kostete der Stadtbus Lemgo ohne Einnahmen umgerechnet 1,25 Mio. Euro. Die wenigen Schulbusfahrten in Radevormwald kosten heute 0,84 Mio. Euro. Leider gibt es keine Indikatoren für Kennzahlen, die öffentliche Verkehrsbetriebe veröffentlichen müssen, so dass es nicht immer leicht ist, an diese Werte zu kommen und man diese meist durch intensive Recherche oder ein gutes Gedächnis, wo was gestanden hat, zusammentragen muss. Aber trotzdem lässt sich klar erkennen, dass in Radevormwald bisher viel zu wenig Leistung für das Geld gebracht wurde, so dass ich die Hoffnung habe, dass sowohl eine Einsparung, als auch eine Leistungsverbesserung möglich ist. 





Ich kann der OVAG nur raten, von sich aus umgehend die Angebote in Radevormwald zu verbessern und das Ortsbuskonzept vorzulegen, wenn die OVAG hier im Geschäft bleiben will. Zum Vergleich: Durch eine Ausschreibung verloren die bisherigen Anbieter in Hövelhof den ÖPNV und seit dem fährt der Ortsbus an 7 Wochentagen, begonnen hatte es montags bis freitags 1996, 2015 sieht der Fahrplan so aus: http://www.go-on-gbs.de/inhalt/wp-content/uploads/2015/03/Linie_421_Hoevelhof_-_Riege_-_Espeln_-_Hoevelhof_ab_06072014.pdf (wo früher gar nichts fuhr gibt es heute eine Grundversorgung)









Mit bestem Gruß, Felix Staratschek


sachkundiger Bürger der AL im Verkehrsausschuss der Stadt Radevormwald





Freiligrathstr, 2, 42477 Radevormwald









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