Felix Staratschek, Verkehrspolitiker der Alternativen Liste (AL) wendet sich an Politik und Verkehrsbetriebe in Radevormwald, Remscheid und Wuppertal mit Verbesserungsvorschlägen zum ÖPNV und Vorschlägen, den Verlust der Linie 659 abzumildern.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Für den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 mache ich folgende Vorschläge für die Stadtwerke Remscheid und deren Partner OVAG und Rheinlandbus im ÖPNV:
1. Der NE 19 nimmt seinen Betrieb in Richtung Radevormwald um 20.52 am Bismarckplatz in Lennep auf.
Für Pendler mit Nachtschicht in Radevormwald ist die letzte Fahrt der Linie 671 zu früh und die erste Fahrt des NE 19 zu spät. Es ist deshalb notwendig, dass der NE 19 seinen Betrieb im Takt in Lennep wenige Minuten vor 21 Uhr beginnt.
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Bald alleine an den Wupperorten, die Linie 626, hier nahe der Haltestelle Vogelsmühle |
2. Die letzte Fahrt des NE 19 hat jeweils auf der letzten Rückfahrt von Radevormwald keinen Zuganschluss in Lennep nach Solingen. Es wäre daher sinnvoll die letzte Fahrt des NE 19 einen anderen Weg zu führen:
Lennep Bf. - Schwelmer Straße - Dahlhausen Brücke - Uelfetal - Radevormwald.
Der Bus fährt über die Mühlenstraße und Telegrafenstraße zur Kaiserstraße und biegt dort sofort nach Lennep ab. Der Busbahnhof wird mit dieser letzten Fahrt nicht mehr bedient, um Zeit zu sparen. In Lennep fährt der letzte NE 19 von Radevormwald kommend direkt über die Ringstraße zur Trecknase. Das Auslassen des Busbahnhof in Radevormwald und der Rückfahrt üb er den Lenneper Bahnhof gibt der letzten Fahrt des NE 19 genug Zeit, über die Haltestelle Dahlhausen Wupperstraße gut 4000 weitere Anwohner zu erschließen. Sonntags bis Donnerstags bekommen so die Wupperorte von Radevormwald eine Verbindung um 23.54 ab Lennep Bf, Damit kommen die Menschen in den Wupperorten künftig noch eine Stunde später von Remscheid und Wuppertal nach Hause. Nach Freitagen und Samstagen wäre das die Fahrt um 1.54 Uhr.
2a) Samstags fährt der Rheinlandbus nach Mitternacht eine weitere Spätfahrt von Wuppertal nach Radevormwald. Würde dessen Rückfahrt um ca. 10 Minuten verschoben, könnte vom NE 19, der samstags um 0.16 Uhr am Friedrich Ebert Platz startet in die Rückfahrt nach Dahlhausen und Beyenburg umgestiegen werden. Die Stadtwerke Remscheid sollten daher den Rheinlandbus bitten, umgehend die Rückfahrt zu verlegen, damit es durch die Synergien zwischen dem NE 19 und der Nachtfahrt der Linie 626 zu mehr Fahrgästen auf beiden Linien kommt. Selten kann man durch eine Verschiebung einer Fahrt um nur 10 Minuten soviel zusätzlichen Nutzen schaffen. Durch eine Verschiebung nach hinten verpasst niermand, der einen älteren Fahrplan hat die Nachtfahrt der Linie 626. Bei den Zuganschlüssen in Oberbarmen ist genug Spielraum für diese Verschiebung, unnötig lange Wartezeiten werden verkürzt, was den ÖPNV sogar attraktiver macht.
2b) Die letzte Fahrt des NE 19 fährt nicht nach Radevormwald. Hier wäre es sinnvoll, diese als Bedarfsfahrt nur zum Aussteigen anzubieten. D.h. der Bus fährt nur nach Radevormwald oder den Wupperorten, wenn ein Fahrgast mit dem Reiseziel im Bus sitzt. Zusammen mit dem folgenden Vorschlag zur Linie 669 würde das die Wupperorte und den ÖPNV deutlich aufwerten.
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Ein Bus der Linie 626 wirbt mit Motiven eines schönen Ausflugzieles an dieser Linie, die Klosterkirche in Wuppertal Beyenburg |
3. Leerfahrten auf der Linie 671 sollen als Linienfahrt über Kräwinkler Brücke geführt werden. Das heißt, die Fahrt beginnt auf der B 229 an der Wagenhalle und bedient alle Haltestellen auf dem Weg nach Radevormwald über Kräwinkler Brücke. Da ist mir akut eine Fahrt an Sonntagen bekannt, wenn die Stadtwerke die OVAG ablösen, fährt ein Bus der Stadtwerke am frühen Nachmittag leer nach Radevormwald. Die Fahrt könnte als Nebenlinie der 671 geführt werden. Sollte es weitere Leerfahrten der Stadtwerke und OVAG geben, sollten diese auch diesen Weg nehmen.
(Auch auf der Linie 626 fährt gegen 19.30 Uhr ein Bus ohne Fahrgäste leer von Radevormwald weg, es wäre zu prüfen, ob diese Fahrt ins Depot noch Erschließungsaufgaben übernehmen könnte, z.B. zur Fahrt über Önkfeld und Herkingrade oder von Dahlhausen über Grünental nach Lüttringhausen.)
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Kleinere Verbesserungen können die Linie 671 und den NE 19 deutlich attraktiver machen |
4. Durch den Wegfall der Linie 659 wird Frielinghausen abgehangen. Nach meinem Kenntnisstand ist die Linie 669 auch sehr schwach ausgelastet. Ich schlage daher vor, die Linie 669 künftig folgende Strecke fahren zu lassen:
Lennep - Hackenberg - Halle - Lusenbusch (Tierheim) - Cluse - Frielinghausen - Hardtbacher Höhe - Dahlhausen Hardtstraße West - In der Hardt - Grünental - Beyenburg.
Dieser Linienweg erschließt optimal Frielinghausen, streift am Westrand Dahlhausen, biegt aber sofort nach Grünental ab. Die optimale Erschließung von Frielinghausen klappt nur, wenn man ein kurzes Stück über Radevormwald fährt. Mit der Haltestelle am Westrand von Dahlhausen bekommen die Wupperorte immer noch eine Busverbindung nach Lennep. Für die Dahlhausener ist diese Haltstelle genauso attraktiv, wie die Haltestelle Dahlhausen Brücke. Auch von Vogelsmühle ist eine Straßenzuwegung, so dass es viele Leute nicht weiter zu dieser Haltestelle haben, als viele Radevormwalder in der Nordstadt oder an der Ispingrader Straße. Die Stadtwerke Remscheid könnten durch einige neue Schlenker der Linie 669 das Fahrgastpotential von Dahlhausen und Frielingsdorf weiter erschließen. Da die 669 öfter fährt, als die 659, könnte das sogar zu Fahrgastzuwächsen führen und die Linie 669 wirtschaftlicher machen.
Ich bin einen Nachmittag auf allen Fahrten der Linie 659 zwischen Lennep und Herkingrade gependelt um mich mit Busfahrern und Fahrgästen zu unterhalten und um mir ein Bild von der Situation zu machen. Frielinghausen hat das höchste Fahrgastaufkommen und war bei fast jeder Fahrt frequentiert. Die Fahrgäste waren oft älter und sagten, es würde diesen große Probleme bereiten, wenn der Bus wegfällt. Und ich bin mir sicher, das jüngere Fahrgäste gewonnen werden können, wenn da die Linie 669 im Takt das Dorf erschließt. Mein Vorschlag erschließt auch Hakenberg, Halle und Dahlhausen mit, so dass die Linie optimal die Orte zwischen Lennep und Beyenburg erschließen würde und wesentlich mehr Fahrgäste als heute in der Linie 669 säßen. Die umwirtschaftlichen Ringfahrten der Linie 659 über den Hackenberg könnten entfallen, wenn die Linie 669 stündlich diese Siedlung bedient.
5. Die Linie 671 muss besser an die S 7 abgestimmt werden. Alle Frühexpresse von Lüttringhausen, dem Hackenberg und Radevormwald verpassen knapp die S 7 - Züge nach Solingen und Wuppertal. Damit verzichten die Stadtwerke auf viele Fahrgäste, da wegen weniger Minuten viele Arbeitsplätze so mit dem ÖPNV nicht zum Schichtbeginn erreicht werden können. Ich schlage daher vor, die Frühexpressfahrten um wenige Minuten vorzuziehen. Die Fahrt vom Hackenberg könnte bereits an der Trecknase beginnen und einige Haltestellen auf der Ringstraße bedienen. Auch dort wohnen Leute, die froh sind bei Regenwetter nicht zum Bahnhof laufen zu müssen. Die Busse die Vom Depot zu den Linienanfängen fahren sollten auf ihren Weg dorthin alle Haltestellen bedienen, die diese passieren. Auf der Ringstraße zwischen Trecknase und Rader Straße könnten für diese Frühfahrten neue Haltestellen eingerichtet werden. Das gleiche gilt für die letzten Fahrten ins Depot, die dann auch über die Ringstraße fahren könnten. Ich genieße jeden morgen die umsteigefreie Verbindung von Lennep nach Hasten und nutze die Zeit zur Zeitungslektüre, so dass ich die Umwege des Frühexpress gut verschmerzen kann und die Zeit nicht verloren ist. Aber es ist das eine in einem Bus gemütlich zur Arbeit zu fahren, als auf einen Bahnsteig im Winter 19 Minuten zu frieren, weil die Fahrt nicht 5 Minuten eher angeboten werden kann. Auch eine Pause im Bus um einen Anschluss abzuwarten ist nicht so schlimm, wie sinnloses rumstehen auf dem Bahnsteig, weil die Abstimmung zwischen Bus und Bahn gegen 5 Uhr morgens in Lennep nicht besteht.
6. Die Busse nach Radevormwald sollten, wenn die am Kreishaus stehen von unten in die Haltestelle reinfahren und mit den Türen zum Kiosk hin parken. dann stehen die Busse vor dem Wartehäuschen und der Fahrer hat Blickkontakt zu den Bussen der Linien 654 und 655, so dass die Anschlüsse sicherer werden. Außerdem können dann die Fahrgäste den Wetterschutz nutzen.
7. Ich weise noch mal darauf hin, dass bei pünktlicher Ankunft zur Minute 15 im Remscheider Hbf. es sinnvoll ist, dort zur Minute 20 zwischen nach 21 bis 23 Uhr (am Wochenende noch 2 bis 3 weitere Fahrten) mit dem NE 19 weiter zu fahren, der ganz Lennep und Radevormwald erschließt. Es wäre sinnvoll, auf diesen Anschluss in gedruckten Fahrplänen besonders hinzuweisen, da viele die Anschlüsse nicht kennen und im Zug bis Lennep durchfahren, wo die Anschlüsse nach 21 Uhr schlechter und die Fußwege weiter sind. Ich will den Zug nach Lennep nicht leer machen, wer in Bahnhofsnähe wohnt und da sein Auto hat und bei Verspätung ist die Durchfahrt bis Lennep sinnvoll. Aber es könnten so alleine durch Wissensvermittlung weitere Fahrgäste gewonnen werden, die nicht wissen, dass diese durch Umsteigen am Remscheider Hbf entweder im Dunklen näher an ihre Haustüre gebracht werden oder nicht so lange auf die Weiterfahrt mit dem NE 19 nach Radevormwald im Freien warten müssen, in dem diese bereits am Hauptbahnhof einsteigen könnten, um dann gemütlich sitzend nach Radevormwald zu fahren, statt sich in Lennep 30 Minuten die Füße in den Bauch zu stehen. Ein Infokasten im Fahrplanbuch der Stadtwerke und Linienfahrplanen unter dem Fahrplan der S 7 und unter dem Fahrplan des NE 19 und der Linie 671 könnte die Fahrgäste auf den Anschluss am Remscheider Hbf. hinweisen. Ich habe diesen Anschluss auch jahrelang nicht bemerkt.
Ich würde mich freuen, wenn ich einige dieser Vorschläge im neuen Fahrplan wieder fände.
Mit bestem Gruß,
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald
Sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss der
Stadt Radevormwald für die Alternative Liste (AL)
Mitglied im Fahrgastverband Pro Bahn e.V. www.probahn-nrw.de
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Bergisches Büro für ökologische und demokratische Politik