Konjunkturbericht Januar 2002 der IHK Köln für Oberberg

28.2.2002: In den Unternehmen wächst die Zuversicht

von Oliver Kockskämper

Preis: DM 19,90
EUR 10,17

Versandfertig in 2 bis 3 Werktagen.

Kategorie(n): Reise & Sport



Taschenbuch - 144 Seiten - Stöppel Vlg., Weilheim
Erscheinungsdatum: 1998
ISBN: 3893069941

JETZT BESTELLEN

Die Unternehmen zwischen Radevormwald und Waldbröl blicken überwiegend optimistisch ins Jahr. Das ergab die Januar-Konjunkturumfrage 2002 der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln. Danach erwarten insgesamt 35,3 Prozent der befragten Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftslage (IHK: 31,1 Prozent). Wie im IHK-Bezirk insgesamt überwiegen auch in der Teilregion Oberberg die positiven Einschätzungen: In beiden Fällen ergab die Befragung einen positiven Erwartungsindikator für die Geschäftslage (Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen) von 3,5.

Schlechte Noten für die aktuelle Geschäftslage
Ihre aktuelle Geschäftslage jedoch beurteilen die Betriebe eher kritisch. Die Einschätzung fällt im Vergleich zur Umfrage im Herbst 2001 sogar nochmals schlechter aus, wie der Geschäftslageindikator (Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen) von minus 9,4 (Herbst: minus 6,4) belegt. Auch im Vergleich zu den Umfrageergebnissen im IHK-Bezirk insgesamt (Indikator plus 0,6) zeigen sich die Betriebe im Oberbergischen mit der derzeitigen Geschäftslage eher unzufrieden: Insgesamt geben nur 18,8 (IHK: 24,6) Prozent der befragten Unternehmen die Note "gut", aber 28,2 (IHK: 24,1) Prozent bewerten sie als "schlecht".

Ursache für die insgesamt negative Einschätzung ist vor allem die überdurchschnittlich schlechte Bewertung durch die Industrie, deren metallerzeugende und -bearbeitende, elektrotechnische und kunststoffverarbeitende Betriebe den Schwerpunkt der oberbergischen Wirtschaft bilden. Von den befragten Industrie-Managern bewerten nur 14,6 (IHK: 18,6) Prozent die derzeitige Lage als "gut", aber gut 34 (IHK:29,1) Prozent bezeichnen sie als "schlecht".

Dagegen zeigt sich der Handel überwiegend zufrieden: Gut 55 (IHK:49,4) Prozent der Kaufleute bezeichnen ihre aktuelle Lage als "befriedigend", 24 (IHK: knapp 22) Prozent als "gut". Der Geschäftslageindikator dieses Wirtschaftszweigs verbesserte sich damit leicht von minus 6,3 auf minus 3,4.

Überwiegend zufrieden präsentieren sich dagegen die Dienstleister. Nicht ein einziges Unternehmen bezeichnet seine Situation als "schlecht". Rainer Lessenich, Leiter der IHK-Zweigstelle Oberberg, der gestern (05.02.2002) den Konjunkturbericht Januar 2002 in der IHK-Zweigstelle Gummersbach vorstellte, sieht darin einen "weiteren Beleg für die wachsende Bedeutung der Dienstleistungsbranche, insbesondere der produktionsnahen Dienstleister in der Oberbergischen Wirtschaft".

Perspektiven 2002
Die Erwartungen an die geschäftliche Entwicklung im laufenden Jahr sind vor allem in der Industrie hoch: "In keiner anderen Teilregion des IHK-Bezirks sind die Industrieunternehmen so optimistisch wie im Oberbergischen ", sagte Lessenich weiter. So rechnen gut 34 (IHK insgesamt: 26,5) Prozent der Industrieunternehmen mit einer Verbesserung, aber nur 24,4 (IHK: 28,1) Prozent mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Große Hoffnungen setzen dabei 29,4 (IHK: 28,5) Prozent der Industriebetriebe auf eine Belebung des Exports - immerhin werden 37 Prozent der oberbergischen Industrieumsätze im Ausland erzielt. Damit bildet der Export traditionell und auch im regionalen Vergleich die starke Seite der Oberbergischen Wirtschaft: Gleichwohl gehen auch 23,5 (IHK: 12,3) Prozent von einer Verschlechterung des Exportgeschäfts aus.

Im Gegensatz zur Industrie rechnen im Handel 37,9 (IHK: 28,6) Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage, über 48 (IHK: 34,4) Prozent erwarten sogar sinkende Erträge. Bei den Dienstleistern halten sich die Anteile der Optimisten und der Pessimisten die Waage.

Bei den Investitionen liegt Oberberg ganz im Trend des IHK-Bezirks: Vor allem Handel (43 Prozent) und Industrie (42,5 Prozent) zeigen sich zurückhaltend. Die Unternehmen dieser Wirtschaftszweige haben ihre Investitionspläne für das laufende Jahr deutlich zurück geschraubt. Hier wie auch in der Beschäftigungsentwicklung bilden die Dienstleister allerdings die Ausnahme: 37,5 Prozent von ihnen wollen ihre Investitionen sogar ausweiten, die Mehrheit will ihr Personal zumindest halten oder sogar aufstocken. Insgesamt planen nur gut die Hälfte (55,4 Prozent; IHK: 53,6 Prozent) aller Unternehmen im Oberbergischen, ihre Beschäftigtenzahl konstant zu halten. Ein Drittel (IHK: 31 Prozent) rechnet mit einem Stellenabbau, wobei allein in der Industrie 42,5 Prozent der Unternehmen Arbeitsplätze streichen wollen.

Rückblick 2001
Im vergangenen Jahr verzeichneten die oberbergischen Betriebe insgesamt sowohl eine Verschlechterung bei der Umsatz- und Ertrags- als auch bei der Auftragslage. Vor allem Industrie (46,3 Prozent; IHK: 43 Prozent) und Handel (41,1 Prozent; IHK: 40 Prozent) verbuchten der Befragung zufolge Umsatzrückgänge. Nur die Dienstleister zeigten sich mit der Umsatzentwicklung zufrieden. Im Gegensatz zu den Befragungsergebnissen weist jedoch das Landesamt für Statistik NRW für die Monate Januar bis November 2001 in der oberbergischen Industrie insgesamt ein Umsatzplus von 4,6 Prozent auf knapp 9,7 Milliarden Mark aus.

Relativ erfreulich entwickelte sich im vergangenen Jahr die Beschäftigung: Die Zahl der Arbeitslosen ging im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr zurück. Der saisonbedingt übliche Anstieg im Dezember auf 11.399 Arbeitslose fiel im Oberbergischen zuletzt weniger stark aus als in den Vorjahren, so dass die Arbeitslosenquote mit acht Prozent sogar noch unterhalb der Quote im IHK-Bezirk (8,9 Prozent) und in NRW (9,1 Prozent) lag. IHK-Zweigstellenleiter Rainer Lessenich sieht dadurch die große Bedeutung des Standorts Oberbergs für den Arbeitsmarkt jedoch nicht beeinträchtigt: "Während fast 30 Prozent der Erwerbstätigen der umliegenden Kreise ihren Arbeitsplatz in den benachbarten Ballungsräumen suchen muss, kann die größte Teilregion innerhalb des IHK-Bezirks die ansässige Bevölkerung weitgehend selbst mit Arbeitsplätzen versorgen."

Anzeigen: