Nelly und Asti sind hochkonzentriert: drei Gegenstände müssen sie auf einer 600 Schritt langen Fährte aufspüren, die ca. eine Stunde alt ist. Doch danach ist es mit der sportlichen Betätigung nicht vorbei. Es geht weiter: verschiedene Apportierübungen oder Fußgehen durch größere Personengruppen erledigen sie ebenso souverän, wie das Aufspüren eines ‚Täters‘, den sie dann unter lautem Bellen stellen. Nelly ist eine achtjährige Schäferhündin, ausgebildet und trainiert von Jana Kahle, einer Berufsschullehrerin aus Bergerhof.
„Was die beiden da absolvieren, ist das Standardprüfungsprogramm der Deutschen Meisterschaft für Deutsche Schäferhunde“, erläutert Jana Kahle. Für diese haben sich Nelly und Asti mit ihren Besitzern vor einigen Wochen qualifiziert. Nun fiebern sie auf den großen Auftritt Ende September im Niederrhein Stadion in Oberhausen hin. Die 34-Jährige hat im Teenageralter den Weg zum Schäferhundsport gefunden und damals die ersten Erfolge mit ihrem mittlerweile verstorbenen Rüden Pike erzielt. Pike war es auch, mit dem sie den Grundstein für ihre eigene Schäferhundezucht gelegt hat, die sie heute gemeinsam mit ihrem Mann Daniel betreibt. „Es sind liebe, familienbezogene Schäferhunde, die wir züchten, verträglich mit Kindern und einem ausgeglichenen Charakter. Dennoch brauchen sie ihren Ausgleich – sei es durch den Hundesport oder durch Aufgaben im Polizei- und Diensthundewesen.“
Gemeinsam mit dem pensionierten Manfred Hager aus Radevormwald und dessen sieben Jahre alten Hündin „Asti vom Hundehager“, die aus seiner eigenen Zucht stammt, trainiert das Gespann nun für den sportlichen Wettkampf mit den insgesamt ca. 120 besten Schäferhunden aus Deutschland. Bereits zum zweiten Mal freut sich Hager auf die Teilnahme, denn schon mit Astis Mutter hat er vor fünf Jahren erfolgreich an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen.
Gelingt den Teilnehmern eine Platzierung unter den ersten fünf, geht es weiter zur Weltmeisterschaft, die noch in diesem Jahr in den Niederlanden stattfindet.
Zur Vorbereitung dürfen die vier Sportler den Kunstrasenplatz der Stadt nutzen. „Wir sind der Stadt Radevormwald sehr dankbar, dass wir diese tolle Möglichkeit bekommen haben. Die Prüfungen laufen unter anderem auf Kunstrasen ab. Jetzt können wir die Hunde noch besser vorbereiten“, freut sich Jana Kahle.