Die Kläranlage Radevormwald wurde 1973 als mechanische Abwasserreinigungsanlage in Betrieb genommen und 1983 um die biologische Reinigungsstufe erweitert.
Kläranlage Radevormwald wird immer wieder modernisiert
Die Kläranlage Radevormwald wurde 1973 als mechanische Abwasserreinigungsanlage in Betrieb genommen und 1983 um die biologische Reinigungsstufe erweitert.
Derzeit werden dort pro Tag im Mittel ca. 18.000 m³ Abwasser gereinigt. Seit dem Ausbau 2008 hat die Anlage einen Anschlusswert von rund 67.000 Einwohnerwerten (an die Kläranlage angeschlossene Einwohner und so genannte Einwohnergleichwerte aus Industrie und Gewerbe). Dadurch wird eine gesicherte Stadtentwicklung für Industrie und Gewerbe gewährleistet.
Von 1998 bis 2008 hat der Wupperverband die Kläranlage ausgebaut, um den für Europa geltenden gestiegenen Anforderungen Rechnung zu tragen. Insbesondere Stickstoff und Phosphor, die in Gewässern zu Überdüngung führen können, werden seit dem Ausbau besser aus dem Abwasser entfernt. Dadurch wird die Qualität des Wassers der Wupper verbessert und ein Beitrag zum Schutz von Rhein und Nordsee geleistet.
Entscheidend für die Verbesserung der Stickstoff- und Phosphorentfernung war die Vergrößerung der biologischen Reinigungsstufe des Klärwerks, der so genannten Belebungsstufe. Diese Stufe macht sich die Fähigkeit von Kleinstlebewesen (Bakterien, Geißeltierchen u. a.) zunutze, die im Abwasser gelösten Schmutzstoffe unter Sauerstoffzufuhr für ihren Stoffwechsel zu verwerten.
Klärgas für Strom und Wärme
Zudem wird auf der Kläranlage ein Blockheizkraftwerk eingesetzt, dass seit 2005 in Betrieb ist. Hier verstromen zwei Aggregate das anfallende Klärgas. Etwa ein Drittel der zum Betrieb der Anlage erforderlichen Strommenge wird aus dem Klärgas gewonnen. Darüber hinaus entsteht im BHKW auch Wärme, die zur Beheizung des Faulbehälters genutzt wird. Im Winter kann die Wärme auch zur Beheizung des Betriebsgebäudes beitragen.
Wupperverband betreibt insgesamt 11 Kläranlagen
Mit seinen 11 Kläranlagen im Wuppergebiet leistet der Wupperverband einen großen Beitrag zur Daseinsvorsorge von über 900.000 Menschen in der Region und zum Schutz der Wupper und ihrer Nebenbäche. Jedes Jahr reinigt der Wupperverband in seinen 11 Kläranlagen rund 120 Mio. Kubikmeter Abwasser. Das ist etwa so viel, wie in die drei größten Talsperren im Wuppergebiet - Große Dhünn-, Wupper- und Bever-Talsperre - passen würde. Der Wupperverband wurde 1930 gegründet. Die Reinigung des Abwassers aus dem gesamten Wuppergebiet ist seitdem eine Kernaufgabe des Verbandes.