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Ein neues Bachbett für die Ülfe

Bisher war die Uelfe in Radevormwald in ihrem Unterlauf kein attraktives Gewässer für Fische und Kleinlebewesen. Unterhalb einer Teichanlage ist der Bach auf einer Länge von rund 180 Metern in ein geradliniges Beton- und Steinbett gezwängt. Doch dies wird sich nun ändern: Die Uelfe bekommt stattdessen ein natürliches Bachbett.


Zu Beginn der Woche startete der Wupperverband mit den Arbeiten in enger Abstimmung mit der Stadt Radevormwald, der die Teichanlage gehört.

Freie Entfaltung in der Aue

Der Betrieb Gewässer des Wupperverbandes wird zunächst in kleinen Schritten das Wasser aus dem Teich ablassen. Innerhalb des Teichgeländes soll sich die Uelfe anschließend wieder selbst ein Bachbett schaffen. Eine Restwasserfläche soll als Biotop für Amphibien erhalten bleiben.
Unterhalb des Teichs wird der Betrieb Gewässer einen neuen Bachlauf für die Uelfe anlegen. Er soll genau so natürlich in Schwüngen und Bögen verlaufen wie die Uelfe in ihrem Oberlauf. Für den neuen Bachlauf wurde bereits durch die Entfernung von Fichten in der Aue Platz geschaffen. So kann sich der Bach zukünftig in der Aue entfalten. Auf eine Bepflanzung wird hier verzichtet, um der Sukzession die Entwicklung der Aue zu überlassen.

„Eingangsportal“ in die Uelfe

Auch der Mündungsbereich der Uelfe in die Wupper ist bisher für Fische nicht optimal. Geröllablagerungen erschweren den Zugang von der Wupper in die Uelfe. Hier wird der Wupperverband das Bachbett verbessern und eine Lockströmung erzeugen, quasi als „Eingangsportal“, damit Fische zukünftig ihren Weg in die Uelfe finden.
Von ihrem bisher technisch verbauten Unterlauf abgesehen, ist die Uelfe ein naturnaher Bach, der sich als Laichgebiet für Wanderfische eignet. Durch das Projekt werden die Uelfe und ihre naturnahen Zuläufe für Fische und Kleinlebewesen durchgängig.
Bisher stellten der technisch ausgebaute Bachlauf und die Teichanlage mit ihrem Dammbauwerk ein Hindernis für alle Lebewesen dar. Nach Abschluss des Projektes ist der Weg in den Oberlauf der Uelfe frei.

Sowohl der Damm des Teichs als auch die künstliche Einfassung des Bachs, die in Zukunft trocken fallen, werden nicht komplett entfernt. Da die Teichanlage und der alte Bachlauf Zeugnisse der Textilindustrie in Dahlhausen sind, sollen sie erhalten bleiben.

Das Projekt wird je nach Witterung ca. vier bis sechs Wochen dauern. Für die Gesamtkosten von 130.000 Euro erhält der Wupperverband eine 80-prozentige Förderung von der Bezirksregierung Köln.

Auf dem Weg zum „guten Zustand“

Naturnahe Gewässerstrukturen, wie sie nun am Unterlauf der Uelfe entstehen, sind eine wichtige Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen. Solche Strukturen sind ein wichtiges Merkmal für den „guten Zustand“ eines Flusses, das Entwicklungsziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Ressource Wasser soll für kommende Generationen geschützt und erhalten werden.
Die Uelfe gehört zur Planungseinheit Obere Wupper. In dieser Planungseinheit hat der Wupperverband bereits Projekte zur naturnahen Gewässerentwicklung umgesetzt, z. B. an der Wupper im Auenpark in Hückeswagen und an den Ohler Wiesen in Wipperfürth. Zuletzt wurde unterhalb des Flugplatzes in Wipperfürth Anfang dieses Jahres die Wupper auf einer Strecke von zwei Kilometern entfesselt und strukturell optimiert.
 

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